Mit dem Weihnachtsquartal dürfte Amazon zufrieden sein. Nach der Präsentation der Zahlen kletterte die Aktie nach oben.
Für das vierte und damit wichtigste Quartal 2023 hat Amazon die Zahlen vorgelegt – und die waren deutlich besser, als von den Analysten zuvor erwartet. Sogar die eigenen Prognosen konnte der Konzern knacken. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 170 Milliarden Dollar. Anvisiert waren laut Prognosen aus dem Herbst etwa 160 bis 167 Milliarden Dollar.
Ein Blick auf den Betriebsgewinn zeigt, dass das Plus hier noch größer ausfiel: Er kletterte von 2,7 Milliarden Dollar im Weihnachtsquartal 2022 auf 13,2 Milliarden Dollar im Weihnachtsquartal 2023, was einer Verfünffachung entspricht. Unterm Strich wuchs der Nettogewinn im Vorjahresvergleich von 278 Millionen US-Dollar auf beachtliche 10,6 Milliarden Dollar.
AWS treibt die Gewinne
Im Raum Nordamerika konnte Amazon seine Verkäufe deutlich steigern. Der Betriebsgewinn lag hier bei 6,5 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum wurde derweil ein Verlust von 240 Millionen Dollar verzeichnet. Weniger zufrieden dürfte der Online-Riese mit den internationalen Geschäften sein: Zwar stiegen auch hier die Verkäufe in ähnlich hohem Maße, allerdings ergab sich ein Betriebsverlust in Höhe von 419 Millionen Dollar. Dennoch zeichnet sich ein positiver Trend ab: Im Vorjahreszeitraum summierten sich die Verluste noch auf deutlich höhere 2,2 Milliarden Dollar.
Das Geschäft rund um Cloud-Dienste, das Amazon unter der Marke AWS (Amazon Web Services) betreibt, zog an: Die Umsätze stiegen von 21,4 Milliarden auf 24,2 Milliarden Dollar. Die Stärke der Cloud-Dienste zeigte sich nicht zuletzt beim Betriebsgewinn, der im Vorjahresvergleich ein Wachstum von 5,2 Milliarden auf 7,2 Milliarden Dollar verzeichnete.
Andy Jassy verweist auf Black-Friday-Erfolg
Besonderes Augenmerk lag im Weihnachtsquartal auf den vorweihnachtlichen Rabattaktionen rund um den Black Friday und Cyber Monday. Diese wiesen eine positive Entwicklung auf und konnten nach Angaben des Amazon-Chefs Andy Jassy auch neue Rekorde aufstellen: So hätten die Kundinnen und Kunden in der Aktionszeit mehr als eine Milliarde Produkte über Amazon gekauft.
„Dieses vierte Quartal war ein rekordverdächtiges Weihnachtsgeschäft und schloss ein robustes Jahr 2023 für Amazon ab“, kommentierte Jassy in der entsprechenden Bilanz-Meldung. „Die Regionalisierung unseres US-Fulfillment-Netzwerks führte zu einer noch nie dagewesenen Liefergeschwindigkeit für Prime-Mitglieder und senkte gleichzeitig unsere Servicekosten; der anhaltende langfristige Fokus von AWS auf Kunden und die Bereitstellung von Funktionen in Verbindung mit neuen generativen KI-Fähigkeiten [...] kommen bei den Kunden gut an und spiegeln sich allmählich in unseren Gesamtergebnissen wider; unsere Werbedienstleistungen verbessern sich weiter und sorgen für positive Ergebnisse; unsere neueren Geschäftsbereiche entwickeln sich gut und machen zusammen mit unseren etablierteren Geschäftsbereichen das Leben der Kunden jeden Tag einfacher und besser.“
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Umsatz und Gewinn steigen auch im Gesamtjahr
Für das Gesamtjahr 2023 wies Amazon im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzsprung von knapp 514 auf 574,8 Milliarden Dollar aus. Etwa verdreifacht hat sich der Betriebsgewinn, der 2022 noch bei 12,2 Milliarden Dollar lag und 2023 einen Wert von 36,9 Milliarden Dollar erreichte. Musste Amazon für das Vorjahr noch einen gravierenden Nettoverlust in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar verschmerzen, kletterte der Betriebsgewinn zuletzt auf 30,4 Milliarden Dollar.
Hinter den gesteigerten Betriebsgewinnen stehen, wie auch Heise Online ausführt, nicht zuletzt massive Einsparmaßnahmen, wie etwa die Entlassung von 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Branche erschütterten.
Auch einen Ausblick auf das erste Quartal des neuen Jahres ließ Amazon nicht missen: Beim Nettoumsatz peilt der Konzern einen Wert zwischen 138 und 143,5 Milliarden Dollar an, was einem Wachstum zwischen 8 und 13 Prozent gleichkäme. Zudem will er mit einem Betriebsergebnis zwischen 8 Milliarden und 12 Milliarden Dollar aufwarten, was deutlich über dem Vorjahreswert von 4,8 Milliarden Dollar liegt.
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