Amazon hat sich ausführlich über die aktuellen Streiks der Gewerkschaft Verdi in Leipzig und Graben bei Augsburg geäußert. Dabei betont der Online-Händler unter anderem verschiedene Punkte, die gegen einen Tarifvertrag sprechen. Außerdem rückt Amazon die Möglichkeiten in den Fokus, wie die Mitarbeiter Einfluss auf ihre Arbeitsumgebung nehmen können.
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Aktuell befindet sich die Gewerkschaft Verdi unter anderem am Leipziger Logistikstandort von Amazon abermals im Streik. Dabei geht es bereits seit 2013 grundlegend immer wieder um die Bezahlung der Mitarbeiter: Verdi zielt dabei auf eine Bezahlung nach Tarifverträgen des Einzelhandels ab, was der Online-Händler jedoch ablehnt. Deswegen hat Verdi dazu aufgerufen, die Arbeit, auch am Standort in Graben bei Augsburg, niederzulegen.
Amazon selbst hat sich nun gegenüber dem Amazon Watchblog zu den aktuellen Streiks geäußert. So heißt es zunächst grundlegend in der entsprechenden Mitteilung: „Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein kann.“ Dies macht das Unternehmen an verschiedenen Punkten fest.
Tarifverträge laut Amazon unüblich
Die Bezahlung soll beispielsweise „am oberen Ende dessen [liegen], was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist, an allen Standorten in Deutschland umgerechnet mindestens 10 Euro brutto pro Stunde.“ Dazu kommen laut Amazon Extra-Zahlungen wie Boni, Weihnachtsgeld, Mitarbeiter-Aktien, Gratis-Versicherungen, Pensions-Fonds sowie Mitarbeiterrabatte.
Wie Amazon weiterhin meint, ist ein Großteil der Unternehmen hierzulande nicht tarifgebunden. Lediglich 35 Prozent sollen auf einen Tarifvertrag setzen. Amazon beruft sich dabei auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und des ifo-Instituts.
Einigung zwischen Amazon & Verdi nicht in Sicht
Die Amazon-Mitarbeiter sollen verschiedene Möglichkeiten und Kanäle haben, „Einfluss auf ihre Arbeitsumgebung“ nehmen zu können, heißt es in der Mitteilung. Dazu gehören unter anderem „Voice of Associate“-Tafeln (Platz für Fragen, die vom Management beantwortet werden), Mitarbeiter-Umfragen, sowie Fokusgruppen.
Vor Kurzem hat Amazon angekündigt, 1,2 Millionen Euro in das Leipziger Logistikzentrum zu investieren. Die Summe soll insbesondere dafür genutzt werden, um die internen Prozesse zu verbessern. So können dann mehrere Kommissionierer eine einzelne Bestellung abwickeln.
Eine Einigung zwischen der Gewerkschaft Verdi und Amazon ist weiterhin nicht in Sicht. Nach einer Zählung von Amazon sollen sich am Dienstag, dem 29. März, insgesamt 270 Mitarbeiter für eine Arbeitsniederlegung entschieden haben. Der Online-Händler betont deswegen insgesamt, dass die Streiks keine Auswirkungen auf die Lieferversprechen haben sollen.
Die komplette Stellungnahme können Sie hier einsehen.
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