Amazon macht jetzt auch in Deutschland Spotify und Apple Konkurrenz: Das Unternehmen hat seinen großen Musik-Streamingdienst Music Unlimited hierzulande gestartet. Die Nutzer sollen Zugriff auf über 40 Millionen Songs haben – und Besitzer des Echo erhalten ein besonderes Angebot.

Amazon hatte seinen Musik-Streamingdienst Music Unlimited, mit dem das Unternehmen Spotify und Apple Konkurrenz machen will, im Oktober dieses Jahres in den USA gestartet (wir berichteten). Jetzt ist der Dienst auch in Deutschland und Österreich verfügbar. Wie Amazon angibt, sollen die Nutzer Zugriff auf eine Bibliothek von über 40 Millionen Songs haben – das ist bedeutend mehr als in dem kleinen Service Prime Music enthalten ist. Denn hier erwarten den Nutzer nur rund zwei Millionen Songs.

Neben Musikstücken können die Nutzer auch auf Hörbücher, kuratierte Playlists und personalisierte Radiosender zugreifen. Das Angebot von Amazon Music Unlimited unterscheidet sich in dieser Hinsicht kaum von den Konkurrenten.

Preislich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz

Anders als das bereits bestehende Prime Music-Angebot ist Amazon Music Unlimited für Prime-Mitglieder nicht kostenfrei. Ein Music-Unlimited-Abo kostet 9,99 Euro im Monat und befindet sich damit auf Augenhöhe mit Spotify und Apple. Für Prime-Mitglieder kostet der Dienst nur 7,99 Euro im Monat, ein Familienabo ist für 14,99 Euro zu haben. Ein besonderes Angebot bietet Amazon Besitzern des intelligenten Echo-Lautsprechers, den das Unternehmen erst kürzlich nach Deutschland gebracht hat: Sie zahlen nur 3,99 Euro für Music Unlimited – können den Dienst dann aber auch nur über den Echo nutzen.

Preistabelle Music Unlimited
Screenshot: Amazon.de

Wie Golem.de berichtet, laufen Prime Music und Music Unlimited über dieselbe App. Lediglich das Benutzerkonto entscheidet, ob zwei oder 40 Millionen Songs zur Verfügung stehen. Music Unlimited sei zudem werbefrei. Amazon bietet kein kostenloses Abo mit Werbung an, wie es beispielsweise Spotify macht. Stattdessen gewährt das Unternehmen einen kostenloses Probemonat. Da beide Dienste über eine App laufen, lässt sich allerdings mutmaßen, dass Amazon das nutzen wird, um Prime-Music-Abonnenten den größeren Dienst schmackhaft zu machen.

Buchung über Echo ist problematisch

Echo-Besitzer können Music Unlimited übrigens auch mündlich buchen. Sie müssen dem Gerät lediglich den Befehl „Alexa, starte Amazon Music Unlimited“ geben. Der Echo weist anschließend auf die Nutzungsbedingungen hin und fordert eine Bestätigung. Wird diese erteilt, sieht Amazon den Vertrag als geschlossen an.

Ebenso wie beim Dash-Button ist die Idee zunächst gut – leider hinkt sie allerdings ebenso hinter den gesetzlichen Anforderungen hinterher (siehe auch: „Kolumne: Der Amazon Dash-Button – guter Service versus rechtliche Missstände“). Wer einen Vertrag eingeht, muss genau wissen, zu welchen Bedingungen er dies tut. Da Alexa wohl kaum die kompletten Nutzungsbedingungen (bzw. die AGB und die Widerrufsbedingungen) vorlesen wird, steht die Idee rechtlich auf wackeligen Füssen. Ob das rechtliche Konsequenzen für Amazon haben wird, wird sich zeigen. Das Unternehmen wurde bereits in der Vergangenheit immer wieder abgemahnt und musste sich bereits vor Gericht verantworten.