Amazon scheint seine Mitarbeiterzahlen massiv aufstocken zu wollen. Das Unternehmen hat angekündigt, in den kommenden Monaten viele Tausende neue Jobs auf dem US-amerikanischen Markt zu schaffen. Warum dieser Schritt auch politische Hintergründe haben könnte, verraten wir hier.
Es ist eine Zahl, die durchaus beeindruckt: Amazon hat offiziell angekündigt, die Zahl seiner Mitarbeiter mittelfristig massiv aufzubauen – im Einzelnen sollen sage und schreibe mehr als 100.000 neue Vollzeitjobs in den USA entstehen. Und zwar schon in den kommenden 18 Monaten. Um die Bedeutung dieses Wachstum eindrücklich darzustellen, zieht Amazon in der entsprechenden Pressemitteilung einen Vergleich heran: Konnte das Unternehmen im Jahr 2016 noch 180.000 Vollzeitbeschäftigte vorweisen, sollen es Mitte 2018 bereits 280.000 sein.
Neben dieser Zahl an Vollzeitjobs will Amazon auch weiterhin Tausende Mitarbeiter beschäftigen, die flexibel und in Teilzeit arbeiten.
Amazon will Jobs in den unterschiedlichsten Bereichen schaffen
Die neuen Jobs sollen in den verschiedensten Bereichen und „für Menschen im ganzen Land und mit allen Arten von Erfahrung, Bildung und Qualifikationen“ geschaffen werden – ob nun für Berufsneueinsteiger, ungelernte Kräfte oder für Menschen mit umfassender Ausbildung und Qualifizierung zum Beispiel im Ingenieurs- oder Software- bzw. Entwickler-Bereich. Viele dieser Jobs sind für die neuen Amazon-Zentren geplant, die aktuell beispielsweise in Texas, Kalifornien oder Florida gebaut werden.
„Innovation gehört zu den Leitprinzipien von Amazon und aus ihr entstehen Hunderttausende amerikanische Arbeitsplätze. Diese Jobs sind nicht nur für unseren Hauptsitz in Seattle oder im Silicon Valley vorgesehen – sie sind für unser Kundenservice-Netzwerk, für die Fulfillment-Zentren und andere Einrichtungen im ganzen Land geplant“, kommentiert Amazon-Chef Jeff Bezos. Auch mit Blick auf die Cloud-Technologie, das maschinelle Lernen oder auch die fortgeschrittene Logistik seien neue Arbeitsplätze nötig.
Mitarbeiter: Amazon zeigt sich ambitioniert
Amazon hat in der Vergangenheit bereits verdeutlicht, dass man sich junge, gut ausgebildete Mitarbeiter wünscht und diese im Zuge ihrer Weiterbildung unterstützt. So verweist der Konzern beispielsweise auf das hauseigene Programm „Career Choice“, an dem bereits mehr als 9.000 Mitarbeiter teilgenommen haben und denen Amazon 95 Prozent der Studiengebühren für Hochschulabschlüsse abgenommen hat. Dies sind zum Beispiel Abschlüsse in den Bereichen Flugzeugmechanik, computergestütztes Design, Werkzeugmaschinentechnologien, medizinische Labortechnologien oder auch Krankenpflege. Auch auf eine große Zahl angestellter Militärveteranen zeigt sich Amazon stolz.
Neue Arbeitsplätze mit politischem Hintergrund?
Wie der Tagesspiegel munkelt, könnte hinter den neuen Job-Plänen zum Teil auch eine politische Motivation stecken. Zumindest der Zeitpunkt dieser Ankündigung würde darauf hinweisen: nämlich kurz vor der offiziellen Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Trump habe in der Vergangenheit mehrere Male US-Konzerne dazu aufgefordert, die Zahl US-amerikanischer Mitarbeiter aufzustocken. Im gleichen Atemzug warf er Großunternehmen vor, viele „Arbeitsplätze ins Ausland zu transferieren“, so das Blatt.
Die Ankündigung könnte also eine Art Besänftigung sein – besonders da Amazon-Chef Jeff Bezos und Donald Trump in den vergangenen Monaten bewiesen haben, dass sie sich nicht unbedingt „grün sind“.
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