Beeinflusst die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump jetzt sogar die Zukunft des KI-Hypes? Zu der Annahme könnte man kommen, wenn man betrachtet, dass sich nach Microsoft jetzt auch Amazon aus großflächigen Bauprojekten von KI-Rechenzentren zurückzieht. Das Tech-Magazin Gizmodo beruft sich hierbei auf Berichte der US-Banken Wells Fargo sowie TD Cowen, welche in die Projektplanungen involviert waren.
Risikomanagement oder Kapazitätsmanagement?
Bereits unterschriebene Verträge sollen dabei weiterhin gesichert sein. Vom Stopp betroffen sind dagegen noch laufende Verhandlungen über sogenannte Co-Location-Projekte. Dabei handelt es sich um Rechenzentren, bei denen mehrere Unternehmen sich den Standort sowie dessen Betriebsausgaben teilen.
Der Rückzieher kommt kurz nachdem Trump hohe Einfuhrzölle insbesondere auf Waren aus China verhängte. Da Amazon einen durchaus hohen Anteil seiner Waren aus China bezieht, könnte dies dem Konzern beträchtliche Mehrkosten verursachen. Das sowie ein sinkender Aktienwert an der US-Börse legen die Vermutung nahe, dass finanzielle Bedenken in die Entscheidung einflossen.
Das streitet jedoch Kevin Miller, Vize-Präsident Global Data Centers bei Amazon, in einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn ab: „Es handelt sich um ein routinemäßiges Kapazitätsmanagement, und es gab in letzter Zeit keine grundlegenden Änderungen in unseren Expansionsplänen.“
Amazons Quartalsbericht könnte für Aufklärung sorgen
Das Thema künstliche Intelligenz ist zwar seit Jahren in aller Munde – dennoch mangelt es vielen Unternehmen weiterhin an praktischen Alltagsanwendungen. Gizmodo stellt daher Theorien auf, dass Amazons Rückzieher auch eine Reaktion auf ein wahrgenommenes Nachlassen – oder zumindest eine Stagnation – des KI-Booms hindeuten könnte.
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