Amazon-Mitarbeiter müssen sich auf eine umfassende Neuausrichtung des Vergütungsmodells einstellen. Der US-Konzern will künftig Mitarbeiter, die über mehrere Jahre hinweg konstant herausragende Leistungen erbracht haben, stärker belohnen als solche, die nur im aktuellen Jahr besonders gut abgeschnitten haben. Damit sollen langfristige Top-Performer gegenüber einmaligen Leistungsträgern bevorzugt werden, wie es in einem Bericht beim Business Insider heißt.
Kontinuierliche Leistung soll belohnt werden
Interne Richtlinien, die dem Portal vorliegen sollen, zeigen, dass Mitarbeiter mit vier aufeinanderfolgenden „Top Tier“-Bewertungen künftig 110 Prozent ihrer Vergütungsgruppe erhalten. Bisher lag das Maximum bei 100 Prozent. Mitarbeiter, die erstmals eine Top-Bewertung erhalten, werden im Gegensatz von 80 Prozent auf 70 Prozent heruntergestuft. Damit will Amazon laut eigener Aussage eine stabilere und leistungsorientiertere Gehaltsentwicklung fördern.
Auch in anderen Bewertungskategorien passt Amazon die Löhne an. Wer beispielsweise erstmals den Status „Highly Valued 3“ (HV3) erreicht, erhält nun 40 Prozent statt vormals 50 Prozent. Beschäftigte mit zwei aufeinanderfolgenden Top-Bewertungen werden von 100 Prozent des Gehaltsbands auf 90 Prozent heruntergestuft. Diese Änderungen zeigen Amazons Fokus auf kontinuierliche Leistung, statt reine Jahreserfolge.
Dieses System steht allerdings in der Kritik, intransparent zu sein und einen übermäßigen Konkurrenzdruck unter Mitarbeitenden zu fördern.
So zahlt Amazon in Deutschland
Hierzulande gibt sich Amazon stets als guter Arbeitgeber. Im September letzten Jahres wurde der Einstiegslohn für Logistikmitarbeiter auf 15 Euro brutto pro Stunde erhöht. Außerdem wirbt der Konzern mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von 39.000 Euro brutto plus Extras – beispielsweise Sondervergütungen für Überstunden, Bonuszahlungen, einer kostenlosen Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder Zuschüssen für den ÖPNV – nach zweijähriger Betriebszugehörigkeit.
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