Steuert Amazon auf eine groß angelegte Massenentlassung zu? Dies legt zumindest eine neue Wortmeldung von Amazon-Chef Andy Jassy nahe. In dieser feiert er zunächst die großartigen Erfolge, die neuen Möglichkeiten und Potenziale, die sich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) offenbaren. Bei aller Innovation wird die Entwicklung hingegen auch spürbare Einschnitte bei den menschlichen Angestellten mit sich bringen – das Team wird sich demnach künftig reduzieren.
„Mit der Einführung von mehr generativer KI und Agenten dürfte sich unsere Arbeitsweise verändern. Wir werden weniger Mitarbeiter für einige der heute üblichen Aufgaben benötigen und mehr für andere“, erläutert Jassy in einer Nachricht an die Belegschaft.
Wie genau die Zukunft aussehen wird, kann auch er offenbar nur schwer sagen: „Die genauen Auswirkungen sind im Laufe der Zeit schwer abzuschätzen, aber wir erwarten, dass sich unsere Belegschaft in den nächsten Jahren reduzieren wird, da wir durch den unternehmensweiten, umfassenden Einsatz von KI Effizienzgewinne erzielen.“
Neue Kündigungswelle – ja oder nein?
Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros sollen nach Informationen des Spiegels betroffen sein. Von den rund 1,5 Millionen Angestellten des Online-Riesen seien demnach geschätzt 350.000 Menschen in den Büros tätig.
Ob der personelle Abbau tatsächlich mit massenhaften Entlassungen einhergeht, wird in der Branche aktuell diskutiert. So heißt es etwa mit Blick auf das Wall Street Journal weiter, dass dieses „für die nächste Zukunft nicht mit weiteren großen Kündigungswellen wie 2022 und 2023“ rechne. Stattdessen könnte sich der Konzern einfach dazu entscheiden, Arbeitsplätze, die frei werden, nicht erneut zu besetzen. Ausschließen könnte man Massenentlassungen allerdings auch nicht.
Aufstieg der KI-Agenten
Der Nutzen künstlicher Intelligenz sei immens und beeinflusst das Wirken von Amazon schon jetzt. Ob auf dem Marktplatz, im Werbe- oder Verkaufsbereich, bei der hauseigenen Sprachassistentin Alexa, in den Logistikzentren, bei der Lieferung oder im Cloud-Sektor – überall kommt KI zum Einsatz. Und dennoch stehe man laut Jassy „noch relativ am Anfang“.
In der Zukunft, so prognostiziert es der Firmenchef, werden massenweise KI-Agenten zum Einsatz kommen – dabei handelt es sich um fortentwickelte Assistenzsysteme, die mithilfe von KI in der Lage sind, komplexe Aufgaben für die Nutzerinnen und Nutzer zu übernehmen.
Er sei „fest davon überzeugt, dass KI-Agenten unsere Arbeits- und Lebensweise verändern werden“. Und: „Es wird Milliarden dieser Agenten geben, in jedem Unternehmen und in jedem erdenklichen Bereich. Es wird auch Agenten geben, die routinemäßig Dinge außerhalb der Arbeit für Sie erledigen, vom Einkaufen über Reisen bis hin zu alltäglichen Aufgaben. Viele dieser Agenten müssen noch entwickelt werden, aber täuschen Sie sich nicht: Sie kommen – und zwar schnell.“
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