Rund 280.000 Fahrer:innen betroffen
Die Entscheidung der US-Behörde könnte jetzt als Präzedenzfall auch die Arbeitsbedingungen weiterer Amazon Fahrer:innen betreffen. So arbeiten in den USA um die 280.000 Personen als Lieferfahrer:innen für Subunternehmen im Auftrag Amazons. Der US-Gewerkschaftsverband Teamsters setzt sich bereits seit längerem auch für deren Rechte ein und wertet den Beschluss als vollen Erfolg.
„Die Amazon-Fahrer haben ihre Zukunft selbst in die Hand genommen und ein monumentales Urteil gewonnen, das deutlich macht, dass Amazon gesetzlich verpflichtet ist, mit seinen Fahrern über deren Arbeitsbedingungen zu verhandeln“, kommentiert Sean M. O’Brien, General President von Teamsters. Fortan kann Teamsters aktiv als Fürsprecher der betroffenen Angelstellen mit Amazon in Verhandlung treten.
Streiks nach Kampfansage an Amazon
Die Verhandlungen rund um den Beschluss machten in den USA erneut auf viele Schwachstellen in Amazons Lagern sowie in der Logistik aufmerksam. Angefacht dadurch streikten bereits im Juni 100 Amazon-Fahrer:innen des Logistikstandortes Skokie, Illinois.
Eine Meldung darüber, dass sich diesem Streik auch Angestellte aus den Staaten Georgia, Kentucky, Kalifornien und New York anschließen würden, wurde gestern zwar durch Reuters veröffentlicht. Nach Rückmeldung durch Teamsters, wurde diese Meldung jedoch mittlerweile revidiert.
Auch wenn sich der Streik derzeit lokal noch in Grenzen hält, scheinen die Bemühungen von Teamsters Früchte zu tragen. Erst im Juni hatten über 5.500 Mitglieder der Amazon Gewerkschaft beschlossen, sich dem Gewerkschaftsbund anzuschließen. Bereits zwei Monate später ist deutlich Bewegung in die Angelegenheit gekommen. In einem Beitrag auf X macht Teamsters dem Konzern dazu eine deutliche Kampfansage: „Die Teamsters Union wird jeden Amazon-Fahrer in Nordamerika organisieren“.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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