Eine neue Betrugsmasche mit Amazon-Paketen macht derzeit die Runde. Kund:innen, die bei Amazon teure Produkte bestellt haben, erhalten immer häufiger falsche Lieferungen. Der NDR berichtet über den Fall von Linde Schalla, die ein iPhone bei Amazon bestellte, aber nicht schlecht staunte, als im Paket zwei Flaschen Insektenmittel lagen. Ähnliche Fälle häufen sich in den vergangenen Monaten, wie Katrin Reinhardt von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein bestätigt.
Über Amazon-Boten oder ausliefernde Subunternehmen gelangen die Betrüger irgendwo entlang der Lieferkette an die Pakete. Da Elektronikartikel oft schon von außen, etwa durch aufgeklebte Gefahrgutkennzeichnungen zum Beispiel für Lithium-Batterien, erkennbar sind, wissen die Kriminellen, welche Pakete für sie interessant sind. Wie genau der Austausch der Produkte stattfindet, ist allerdings unklar.
Amazon bei Betroffenen wohl nicht sehr hilfreich
Amazon lässt über eine Sprecherin mitteilen, dass man diese Fälle sehr ernst nehme und bereits zusätzliche Kontrollen in der Lieferkette durchführe, um es Betrügern schwerer zu machen. Katrin Reinhardt sieht Amazon ohnehin in der Verantwortung. Die sogenannte Versendungsgefahr liegt bis zur Ankunft der Ware beim Versender. Amazon ist also bis zur Ankunft bei den Käufer:innen dafür verantwortlich, was mit dem Paket und dem Inhalt passiert.
Für betroffene Kund:innen gestaltet sich die Kommunikation mit Amazon allerdings schwierig. Viele Betroffene berichten, „dass die Abwicklung dieses Problems mit Amazon teilweise sehr herausfordernd ist“, so Reinhardt. Das habe auch Linde Schalla erlebt. Als die 79-Jährige das Paket öffnete und das Insektenschutzmittel sah, rief ihr Enkel, der zu diesem Zeitpunkt anwesend war, direkt beim Kundenservice an.
Dieser riet, den Lieferfahrer abzufangen und das falsche Paket wieder mitzugeben. Das klappte auch. Allerdings erstattete Amazon die 800 Euro wochenlang nicht zurück. Weil Linde Schalla per Lastschrift bezahlt hatte, buchte sie den Betrag nach einem Monat selbst zurück. „Von da an kriegte ich Mahnungen, Mahnungen, Mahnungen. Dann ging ich zur Verbraucherzentrale.“ Dank der Unterstützung der Verbraucherzentrale konnte Linde Schalla ihr Recht nach mehreren Monaten durchsetzen.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben