Seit 2020 wird im hessischen Grund-Schwalheim an einem neuen Verteilzentrum für den Online-Versandriesen Amazon gewerkelt. Genau genommen aber nicht ganz – denn bereits im Mai 2021 wurden die Bauarbeiten wegen Naturschutzbedenken pausiert und bis heute nicht wieder aufgenommen.
Wer Schuld am Baustopp trägt und wer für die Kosten nun aufkommen muss, wurde diese Woche im Rahmen einer Zivilverhandlung im Justizzentrum Gießen verhandelt, wie die Frankfurter Neue Presse berichtet.
Unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfung
Das Projekt wurde in Kooperation von Amazon Deutschland und der Garbe Industrial Real Estate entwickelt. Beide Unternehmen haben bereits mehrere Projekte erfolgreich zusammen realisiert und sind langjährige Partner. Doch bei diesem Projekt ging etwas schief. So legte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Frühjahr 2021 Klage gegen die bestehende Baugenehmigung ein.
In dieser wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung infrage gestellt. Das riesige Logistikzentrum, direkt an der B 455, würde mit seinem 24-Stunden-Betrieb demnach unter anderem einen Vogel-Rastplatz in der Horloffaue beeinträchtigen. Wie die Frankfurter Neue Presse im Februar 2024 dann berichtete, befand eine neue Prüfung allerdings keine Gefährdung dieser. Das Gericht entschied, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden dürften.
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