Baufirma fordert Millionensumme von Amazon

Veröffentlicht: 28.03.2025
imgAktualisierung: 28.03.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
28.03.2025
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Unfertige Baustelle eines Gebäudes.
FreerLaw / Depositphotos.com
Amazon Deutschland und der Projektentwickler Garbe streiten sich wegen eines unvollendeten Logistikzentrums in Hessen.


Seit 2020 wird im hessischen Grund-Schwalheim an einem neuen Verteilzentrum für den Online-Versandriesen Amazon gewerkelt. Genau genommen aber nicht ganz – denn bereits im Mai 2021 wurden die Bauarbeiten wegen Naturschutzbedenken pausiert und bis heute nicht wieder aufgenommen.

Wer Schuld am Baustopp trägt und wer für die Kosten nun aufkommen muss, wurde diese Woche im Rahmen einer Zivilverhandlung im Justizzentrum Gießen verhandelt, wie die Frankfurter Neue Presse berichtet.

Unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfung

Das Projekt wurde in Kooperation von Amazon Deutschland und der Garbe Industrial Real Estate entwickelt. Beide Unternehmen haben bereits mehrere Projekte erfolgreich zusammen realisiert und sind langjährige Partner. Doch bei diesem Projekt ging etwas schief. So legte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Frühjahr 2021 Klage gegen die bestehende Baugenehmigung ein.

In dieser wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung infrage gestellt. Das riesige Logistikzentrum, direkt an der B 455, würde mit seinem 24-Stunden-Betrieb demnach unter anderem einen Vogel-Rastplatz in der Horloffaue beeinträchtigen. Wie die Frankfurter Neue Presse im Februar 2024 dann berichtete, befand eine neue Prüfung allerdings keine Gefährdung dieser. Das Gericht entschied, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden dürften. 

Garbe fordert Entschädigung

Der Gerichtsbeschluss kam jedoch zu einem Zeitpunkt, zu dem Amazon schon längst das Interesse am Projekt verloren hatte. Offiziell kündigte der Konzern dem Bauunternehmen bereits 2023 per „Beendigungsschreiben“ mit, dass das Projekt nicht mehr zu den Anforderungen des Unternehmens passe.

Damit, auf der zu 70 Prozent fertigen und 23 Millionen Euro teuren Bauruine alleine sitzen zu bleiben, wollte sich Garbe jedoch nicht abfinden. In einem Einigungsversuch forderte Garbe von Amazon eine Entschädigungszahlung in Höhe von 14 Millionen Euro. Der Konzern bot jedoch eine maximale Beteiligung von 7,8 Millionen Euro an.

Sollte in den Verhandlungen keine zivilrechtliche Einigung gefunden werden, zieht der Fall zum 23. Mai vors Landgericht. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 28.03.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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