Lagerhüter sind ein Problem für Amazon – sie bringen keinen Umsatz, blockieren wichtigen Platz, der für Verkaufsschlager relevant wäre, und belasten dadurch die Bilanzen. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass Amazon neue Strategien sucht, die Lagerleichen loszuwerden. Gerade auch das anstehende Weihnachtsgeschäft dürfte den Konzern nun getrieben haben, die bisherigen Prozesse anzupassen.
In einer offiziellen Nachricht im SellerCentral teilte Amazon jetzt mit, dass die Richtlinien rund um Remissionen von Lagerbeständen mit Versand durch Amazon geändert werden.
Händler müssen aktiv werden
Konkret umfasst die Neuerung Folgendes: Nicht verkaufbaren Lagerbestand will Amazon künftig nach einer Frist von bereits 23 Tagen entfernen oder spenden. Bisher galt eine Frist von 30 Tagen. Der neue Prozess greift schon ab dem 16. September 2024 – und zwar in jenen Fällen, in denen Händlerinnen und Händler „die automatischen Einstellungen für nicht verkaufbaren Lagerbestand im Vereinigten Königreich oder in der EU nicht aktiviert haben“.
Die Änderungen sollen mehr Platz für die FBA-Produkte der Marktplatz-Seller schaffen und ihnen darüber hinaus helfen, Lagergebühren zu sparen, kommentiert Amazon weiter. Wenn sie die Entsorgung ihrer Produkte vermeiden wollen, müssen Händlerinnen und Händler also aktiv werden. Ihnen stehen folgende Optionen zur Verfügung:
- Sie erstellen einen manuellen Remissionsauftrag
- Sie entscheiden sich in den automatischen Einstellungen für das „Liquidieren“ der Produkte, „um einen Rückgewinnungswert zu erzielen“
- Sie wählen in den automatischen Einstellungen die „Remission“, wodurch betroffener Lagerbestand an die Seller oder Drittanbieter-Spediteure gesendet wird
Zeitlich gibt es dabei offenbar keinen Spielraum, wie es weiter heißt: „Sobald wir nach Ablauf der Frist von 23 Tagen einen Auftrag zur Entsorgung erstellt haben, kann dieser nicht mehr storniert werden.“
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