Amazon ist den Bitten und Wünschen verschiedener Publisher nachgekommen und vertreibt deren Inhalte nun auch über den eigenen Marktplatz. Eine Testphase mit einer kleinen Gruppe von Verlegern wurde bereits gestartet, allerdings gibt es auch Kritik zur Kooperation.
Es gibt kaum etwas, was sich Konsumenten nicht über den Marktplatz von Amazon kaufen können. Nun ist der Online-Riese dem Wunsch einiger Verleger nachgekommen und hat seine Plattform für Publisher geöffnet. In einer bereits seit einigen Monaten laufenden Testphase können Verlage bestimmte Artikel über Amazon zum Kauf anbieten, berichtet jetzt Digiday.
Diese neue Kooperation bringt natürlich besonders für kleine und auch Nischen-Verlage völlig neue Perspektiven. Mit der Listung auf einem der weltweit größten Marktplätze erhöht sich die Reichweite enorm und die Publisher können einen Kundenstamm erreichen, den sie mit eigenen Mitteln wahrscheinlich sonst nie zustande bekommen hätten. „Sie helfen uns dabei, ihre riesige Anzahl von Kunden zu erreichen“ , wird ein ehemaliger Publisher zitiert, der schon vorher an verschiedenen Projekten zusammen mit Amazon gearbeitet hat.
Gesteigerte Reichweite kommt zu einem hohen Preis
Trotz aller Freude über die Aufnahme und laufende Testphase bei Amazon kommt diese möglicherweise gewinnbringende Kooperation natürlich auch zu einem gewissen Preis. Verlage könnten damit ihre Kunden aus den Augen verlieren und die so wichtige Kundenbindung völlig an Amazon abtreten. „Wann werden Herausgeber endlich lernen?“, so ein Verantwortlicher eines Verlages, der sich nicht am Testprogramm von Amazon beteiligt. „Das Ziel ist es, eine direkte und stetige Beziehung zum Kunden aufzubauen. Je mehr man ihnen antrainiert, dass sie dich nicht brauchen, desto schlimmer bist du dran.“
Wie genau das Bezahlmodell aussieht, wollte Amazon noch nicht offenbaren. Publisher erhalten bei verkauftem Inhalt wohl eine Provision, aufgrund der aktuell noch laufenden Testphase gibt es dazu aber noch keine genaueren Informationen.
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