Die italienische Finanzpolizei sucht in einer Razzia bei Amazon und Ebay Material gegen Online-Händler, die mit dem Coronavirus Geld scheffeln wollen.
Das sich ausbreitende Coronavirus ist schon Plage genug – jetzt versuchen auch noch findige Online-Händler damit Geld zu machen. In Italien geht die Finanzpolizei gegen solche Geschäftemacher vor und führte Razzien in den Büros von Amazon und Ebay durch, wie die italienische Zeitung La Repubblica berichtet.
Finanzpolizei Mailand beschlagnahmt Material von Amazon und Ebay
Die Guardia di Finanza Mailand durchsuchte Büros von Amazon und Ebay in Italien nach Beweismaterial gegen die Online-Händler und beschlagnahmte unter anderem Dokumente und Computerdaten. Online-Händler hatten auf den Marktplätzen unter anderem Desinfektionsmittel und Atemmasken zu horrenden Preisen angeboten.
So habe etwa ein 50er-Pack mit Schutzmasken, die sonst nur 20 Cent kosten, mehrere Hundert Euro gekostet. In italienischen Apotheken und Supermärkten waren derartige Artikel teils ausverkauft. „Es ist eine nationale Schande, auf den Rücken der Italiener zu spekulieren“, erklärte der Verbraucherverbandspräsident Massimiliano Cona. Noch schlimmer: Die angebotenen Masken würden nicht den Vorschriften entsprechen und daher sowieso nicht schützen.
Vorwurf: Betrug und verbotene Spekulation mit Anti-Corona-Produkten
Eine mögliche Anklage würde mehrere Punkte betreffen: Einerseits handelt es sich um die verbotene Spekulation mit Produkten für Grundbedürfnisse – in dieser Situation träfe das auf die entsprechenden Anti-Corona-Mittel zu – andererseits könnte durch die falschen Atemmasken auch Betrug vorliegen.
Amazon und Ebay arbeiten dabei mit den ermittelnden Behörden zusammen. Amazon selbst geht bereits gegen seine Drittanbieter vor, die sich am Coronavirus mit überteuerten Preisen bereichern wollen.
Italien ist in Europa bisher eines der am meisten betroffenen Länder des Coronavirus: Bisher sind rund 400 Infektionen nachgewiesen, es gab zwölf Tote.
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