Wer glaubt, bei Amazon immer am günstigsten shoppen zu können, der irrt. Eine Analyse der SWR-Recherchen gibt Einblicke.
Amazon lockt Kunden mit einem riesigen Angebot und schneller Lieferung. Doch hat der Online-Riese auch immer die besten Preise für seine Kunden? Laut SWR-Recherchen heißt die Antwort „Nein!“. Der Branchenexperte Tobias Schlögel hat sich im Auftrag des SWR über einen Zeitraum von fünf Wochen mehr als 800 Topseller-Produkte des Online-Marktplatzes angeschaut, unter denen sich auch viele Markenprodukte fanden, berichtet die Tagesschau.
Amazon-Händler müssen Provisionen ausgleichen
„Wenn man jetzt die Daten der letzten fünf Wochen entsprechend heranzieht, können wir mit dem Mythos aufräumen, dass Amazon der günstigste Anbieter ist“, wird der Preisspezialist des SWR zitiert. Alles in allem bot der Marktplatz von Amazon lediglich in 30 Prozent der untersuchten Fälle die günstigsten Preise. Und nicht nur das: Die Produkte, deren Preise Schlögel analysiert hat, waren demnach in zahlreichen konkurrierenden Shops sogar um ein Viertel preiswerter zu haben.
Den Grund, warum Amazon häufig nicht mit den Preisen anderer Anbieter mithalten kann, sieht der Experte in der herrschenden Marktplatzstruktur des Konzerns – oder besser gesagt im Provisionsmodell: Demnach würde Amazon von seinen Drittanbietern laut Tagesschau „mit die höchsten Provisionen“ verlangen. Um dennoch wirtschaftlich handeln zu können, müssten die Händler ihre Preise auf dem Amazon Marketplace entsprechend hochschrauben und die Produkte dort eben teurer anbieten, als sie dies beispielsweise in den eigenen Online-Shops tun.
Google toppt Amazon
Auch andere Online-Marktplätze, wie etwa Ebay, Otto oder Zalando, wurden im Vergleich unter die Lupe genommen, konnten jedoch „fast nie“ mit dem besten Preis aufwarten, heißt es weiter. Die günstigsten Preise finden Kunden stattdessen wohl über den Verkaufskanal Google Shopping oder aber die Vergleichsplattform Idealo. Hier sei man in zwei Dritteln der Fälle auf die besten Schnäppchen gestoßen.
Nachtrag vom 18.08.2021
Amazon verweist auf eigene Preisgestaltung durch die Händler
Ein Amazon-Sprecher hat sich gegenüber der Redaktion des Amazon Watchblogs zu der Studie geäußert und dabei die Bemühungen angesprochen, den Kunden stets ein gutes Einkaufserlebnis mit niedrigen Preisen zu bieten:
„Wir arbeiten jeden Tag daran, unseren Kund:innen niedrige Preise, eine große Auswahl und eine schnelle Lieferung zu bieten. Verkaufspartner:innen legen ihre eigenen Produktpreise in unserem Store fest und wir haben Richtlinien, die sicherstellen sollen, dass Verkaufspartner:innen ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Wir entfernen proaktiv Angebote, die gegen unsere Richtlinien verstoßen. Ohne Details zu der Studie – welche wir nicht erhalten haben – sind wir nicht in der Lage, eine genauere Einschätzung zu geben.“
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Spaß beiseite. Ich habe seit Jahren hunderte Euro Guthaben aus Punkten auf meiner Amazon Kreditkarte, mit der ich für Einkäufe (außerhalb AZ) eine Gutschrift (0,5% vom Umsatz) erhalte. Damit habe ich unter anderem immer die Warenpost 1.0 Internetmarken für meinen eigenen Amazon Versandhandel bei der Post bestellt.
Diese Punkte kann ich aber nur bei Amazon.de einlösen.
Link zur Karte: [Link gelöscht]
Diese Punkte werden seit Jahren kaum weniger, weil die Dinge die ich brauche auf Amazon immer zu teuer sind und ich dann wo anders kaufe. Eigentlich kaufe ich bei Amazon nur Warehouse deals für 3-8€, die ich dann (ohne Prime) kostenlos an einen Amazon Locker liefern lassen. Alles andere ist dort immer zu teuer...
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Oft sogar drastisch teurer.
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