Mit einem neuen Projekt reiht sich Amazon in jene Unternehmen ein, die sich auf handgemachte Produkte spezialisieren: Mithilfe eines eigenen Handmade-Marktplatzes will das Unternehmen nämlich auch neue Konkurrenten wie Etsy und Dawanda ins Auge fassen. Wenige Wochen nachdem Amazon diese Pläne offengelegt hat lassen sich nun erste Details und Konditionen nachlesen.
Als bekannt wurde, dass Amazon einen eigenen Marktplatz für handgemachte Produkte eröffnen will, horchten viele Händler aus der Branche auf. Denn der Konzern ist nicht dafür bekannt, sich mit halben Sachen zufriedenzugeben. Und wenn ein so großer Player in einen neuen Markt drängt, ist das immer von Bedeutung. Für Händler könnte ein solches Handmade-Portal aus dem Hause Amazon eine neue Chance und neue Möglichkeiten bieten, um zum Beispiel die Reichweite auszubauen und die Umsätze anzukurbeln. – Zumindest, wenn die Konditionen stimmen.
Amazon Handmade: Großzügige Profile und ausführliche Produktseiten
Da bisher jedoch noch keine Einzelheiten bekannt waren, konnte man über das Potenzial des Amazon-Marktplatzes nur spekulieren. Doch dies hat nun ein Ende. So soll das neue Portal Händlern ganz neue Möglichkeiten eröffnen: Denn anders als auf dem traditionellen Amazon Marketplace sollen Händler genug Raum bekommen, sich auf einer Profilseite vorzustellen, ihre Geschichten zu erzählen und mit Fotos zu zeigen, wer sie sind und was sie tun. Gerade im recht emotionalen Handmade-Sektor können sie also ihr Handwerk beschrieben und sich den Kunden im rechten Licht präsentieren.
Doch nicht nur die Händler bekommen mehr Platz. Auch die Produkte sollen umfänglicher und besser präsentiert werden können. Die einzelnen Produktseiten können mit eigenen Bildern und neue Anpassungsmöglichkeiten ergänzt werden. Amazon verspricht, dass Händlern viele Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, um ihre handgemachten Einzelstücke bestmöglich präsentieren zu können. Und auch Kunden sollen natürlich von den Präsentationsmöglichkeiten profitieren und bequem stöbern können.
Handmade-Produkte: Versand, Fulfillment und andere Konditionen
Da Amazon für seinen schnellen Versand bekannt ist, war wohl eine der großen Ängste der potenziellen Händler, dass in diesem Bereich zu hohe Erwartungen gesetzt werden, die letztlich im Bereich der handgemachten Produkte nicht eingehalten werden können. Schließlich braucht die individuelle Anfertigung von Einzelstücken ihre Zeit. Dazu hat Ecommerce Bytes folgende Informationen:
Händler werden bis zu 30 Tage Zeit haben, um ihre Produkte zu versenden. Produkte, die nicht an Kundenwünsche angepasst werden müssen, können für Amazon Prime verfügbar gemacht werden, sofern der Anbieter Fulfillment by Amazon (FBA) nutzt.
Die Vorteile, bei Amazon Handmade zu handeln liegen zwar auf der Hand, Amazon lässt es sich jedoch nicht nehmen, diese in einer E-Mail an die potenziellen Händler noch einmal aufzuzählen: Diese erhalten nämlich durch den neuen Marktplatz Zugang zu mehr als 250 Millionen Amazon-Kunden und darüber hinaus einen Support per Telefon und via E-Mail.
Handverlesen: Amazon Handmade als exklusive Plattform
Doch so einfach, wie der Handel auf den ersten Blick klingen mag, ist er dann nun wieder doch nicht: Denn Amazon Handmade ist eine geschlossene Community, zu der man als Händler eingeladen werden muss. Heißt: Amazon sucht sich die Anbieter selbst aus, die zum Handel zugelassen werden. Am Ende steht also eine handverlesene Gemeinschaft mit hohen Standards. „Um als Händler ausgewählt zu werden und an unserem Debüt teilhaben zu können, brauchen wir mehr Informationen von euch. Bitte nehmt euch einen Moment Zeit, um mehr von euch und euren Produkten zu erzählen“, schreibt Amazon.
Alle Händler, die über Amazon Handmade verkaufen benötigen einen professionellen Seller Account, dessen Gebühr 39,99 Dollar im Monat liegt. Hinzu kommt eine Provision in Höhe von 12 Prozent, mindestens jedoch 50 Cent pro Artikel.
Da es hin und wieder Diskussionen über die Definition von „Handmade“ gibt, liefert Amazon auch hier noch eine Erklärung: „Alle Produkte, die über Amazon Handmade verkauft werden, müssen vollständig von Hand gemacht werden, von Hand geändert oder von Hand (nicht mithilfe eines Bausatzes) montiert sein. Produkte müssen von Ihnen (als Handwerker), von einem Ihrer Mitarbeiter (wenn Ihr Unternehmen 20 oder weniger Beschäftigte hat) oder von einem Mitglied Ihres Teams (mit weniger als 100 Leuten) von Hand gefertigt werden. Massenprodukte oder Produkte, die von einem anderen Handwerker gefertigt wurden, dürfen nicht über Amazon Handmade verkauft werden.“
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Wir dürfen gespannt sein :-) Ich hoffe, die monatlichen Gebühren werden dann aber noch gestrichen!
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Leider gibt die offizielle Seite von Amazon nicht alles preis, schon gar nicht für schlecht englisch Sprechende, wie mich. Ich hoffe Amazon kommt damit auch nach Deutschland, also amazon.de statt .com, damit wenigstens die Bedingungen besser zu lesen und zu verstehen sind.
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Hier werden Chancen für Kleinsbetriebe und Manufakturen geboten einen Kundenkreis anzusprechen den sie normalerweise nie erreichen würden.
Das Amazon dabei mitverdient ist klar und akzeptabel.
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