Amazon und Cartier klagen gegen acht Unternehmen und einen Influencer, die mit gefälschter Ware der Luxusfirma Geschäfte gemacht haben sollen.
Der Leopard, der sogenannte Panthère de Cartier, auf dem Bild des Cartier-Schaufensters sieht aus, als wolle er die Luxus-Produkte mit Klauen und Zähnen verteidigen. Metaphorisch darf man sich den Kampf gegen Fälscher des Marktplatzes Amazon und des zum Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont gehörenden Schmuck- und Uhren-Unternehmens Cartier wohl durchaus so vorstellen. Amazon und Cartier haben in den USA gemeinsam Klage gegen verschiedene Unternehmen eingereicht, die in den Handel mit gefälschter Ware verwickelt sein sollen, wie Amazon mitteilt.
So lief der Verkauf von Fake-Cartier-Produkten auf Amazon
Zum Teil sollen die Angeklagten – darunter ein Influencer – die gefälschten Markenprodukte etwa auf Instagram und anderen Kanälen offen als Fälschungen bzw. „hochwertige Kopien“ angepriesen und die möglichen Kunden explizit angeleitet haben, wie sie die Fälschungen kaufen können. Im entsprechenden Amazon-Shop wurde in der Produktbeschreibung weniger offensiv kommuniziert und die Produkte ohne Nennung des Markennamens beschrieben – so wurde aus dem gefälschten „Love“-Armband von Cartier ein „Women's Fashion Classic Screw Love Titanium Steel Bracelet“. Auch Produktfotos wurden so gestaltet, dass der Fake-Markenname nicht zu sehen war. So war es lange möglich, Amazons Schutzmaßnahmen gegen Markenpiraterie zu umgehen. Auch weitere Armbänder, Halsketten und Ringe von Cartier standen so zum Verkauf.
„Durch die Verwendung sozialer Medien zur Förderung gefälschter Produkte untergraben schlechte Akteure das Vertrauen und führen Kunden in die Irre“, sagte Kebharu Smith von Amazons Anti-Fälschungs-Einheit. „Amazon wird weiterhin investieren und innovativ sein, um Fälschern einen Schritt voraus zu sein, und mit Marken und Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um schlechte Akteure zur Rechenschaft zu ziehen. Wir wollen sie nicht nur von Amazon vertreiben – wir wollen sie endgültig stoppen.“
So kämpft Amazon gegen Markenpiraten und Produktfälscher
Amazon hat laut seinem aktuellen Markenschutz-Report allein 2021 rund drei Millionen gefälschte Produkte auf seinen Marktplätzen gefunden und diese entfernt. Gegen rund 600 verdächtige Akteure ist der Online-Marktplatz rechtlich vorgegangen. Allein 12.000 Mitarbeiter sind allein mit dem Kampf gegen Produktpiraten und Fälschungen beschäftigt, außerdem hat Amazon mit der besagten Counterfeit Crimes Unit eine eigene Abteilung gegründet. Wie jetzt mit Cartier hat Amazon auch mit anderen Firmen wie GoPro, Hanes, Valentino und Salvatore Ferragamo gemeinsam Klage eingereicht.
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