Amazon präsentiert sich erneut sehr kundenorientiert und setzt nun verstärkt auf ultraschnelle Lieferoptionen.
Amazon will künftig noch mehr Bestellungen am selben Tag liefern. Dafür soll der Online-Riese in den USA aktuell zunehmend in sogenannte Same Day Sites, investiert haben, meldet das Wall Street Journal. Über diese Art Logistikzentren und das angeschlossene Netzwerk werden vorwiegend ultraschnelle Lieferungen realisiert.
Die Same Day Sites fallen deutlich kleiner als Amazons Logistik- und Sortierzentren aus, von denen aus Waren für den Weiterversand in der Regel zunächst an sogenannte Verteilzentren transportiert werden, von wo aus die Pakete ihre letzte Reise zur Kundschaft antreten.
Taggleiche Lieferungen sind bei Kundschaft beliebt
„Wir suchen ständig nach Möglichkeiten, unseren Kunden neue Bequemlichkeiten und Lieferoptionen zu bieten, die für sie am besten geeignet sind. Same-Day-Delivery ist eine der jüngsten Innovationen“, kommentierte eine Amazon-Sprecherin gegenüber dem Blatt. Bisher würden mehr als 1,5 Millionen Kunden pro Monat die taggleiche Lieferung zum ersten Mal ausprobieren, hieß es weiter.
Zu konkreteren Vorhaben äußerte sich das Unternehmen nicht. Auch Amazons Chief Financial Officer, Brian Olsavsky, habe laut Wall Street Journal davon gesprochen, dass die Schnellversanddienste ausgebaut werden sollen und dies vor allem die Prime-Mitglieder zu schätzen wüssten.
Das Wall Street Journal vermutet dahinter eine Strategie, um angesichts der schwachen Bilanz profitabler zu sein und gleichzeitig Konkurrenten wie Walmart oder Instacart die Stirn zu bieten. So tragen solch zusätzliche Versandvorteile vermutlich dazu bei, die regelmäßig zahlende Prime-Kundschaft zu binden. Die Preise für Amazon Prime sind im vergangenen Jahr deutlich erhöht worden. Für den Express-Versand fällt zudem bis zu einem Bestellwert von 25,- Dollar eine geringe Versandgebühr an.
Amazon plant 150 Same-Day-Standorte
Seit 2019 soll Amazon etwa 45 der Same Day Sites eröffnet haben, heißt es unter Berufung auf MWPVL Internationals. Die Organisation überwacht u. a. seit mehreren Jahren die Entwicklung von Amazons Fulfillment-Netzwerk und Logistikstandorten. Neue Standorte seien demnach vor Kurzem in Los Angeles, San Francisco und Phoenix eröffnet worden. MWPVL zufolge soll es in den kommenden Jahren voraussichtlich 150 dieser kleineren Zentren geben.
Die bisher vorhandenen Lager befänden sich in der Nähe von Großstädten und beherbergen die 100.000 beliebtesten Artikel aus dem Marktplatz-Sortiment. Damit sich das Angebot für Amazon tatsächlich rechne, brauche es ein hohes Bestellvolumen, mutmaßt MWPVL.
Auch hierzulande kann Amazons Kundschaft von Same-Day-Lieferungen profitieren. Die Option wird nur für bestimmte Artikel, bei einem Mindestbestellwert und in bestimmten Postleitzahlbereichen angeboten. Für bestimmte Waren gibt es bei der Bestellung ein Zeitfenster, welches anzeigt, bis wann ein Artikel geordert werden muss, damit er noch am selben Tag zugestellt wird. Für Prime-Mitglieder wird der Service kostenlos angeboten. Ob die Zustellvariante auch hierzulande noch ausgebaut werden könnte, ist nicht bekannt.
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