Bereits ab Januar sollen Reduzierungen zwischen sieben und zwölf Prozent greifen.
Für Verkäufer:innen von Mode auf Amazon kommt der Weihnachtsmann in diesem Jahr eher. Denn wie der Marktplatz betreffenden Sellern gegenüber angekündigt haben soll, werden für Bekleidungsartikel in bestimmten Preissegmenten jetzt die Gebühren gesenkt. So sollen Artikel unter 15 US-Dollar Warenwert ab Januar nur noch mit 5 Prozent bepreist werden – zuvor wurden hier 17 Prozent verlangt, wie Yahoo Finance unter Berufung auf eine Meldung von Bloomberg berichtet.
FBA-Gebühren sinken um bis zu 12 Prozent
Wer auf Amazon verkauft, kennt sich häufig ändernde Anforderungen und steigende Gebühren nur zu gut. Langweilig wird es auf dem Marktplatz dabei tatsächlich eher selten. Wer erfolgreich verkaufen will, muss sich informieren und oft Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen. Sinkende Gebühren sind dabei eine eher selten auftretende Änderung.
Deswegen überrascht die Ankündigung, welche Amazon zu Beginn der Woche machte, viele Seller durchaus. Ab Januar 2024 sollen dabei gleich zwei Gebühren deutlich sinken. So werden Verkäufe der Kategorie Mode mit einer Preisspanne zwischen 15 und 20 US-Dollar künftig nur noch mit 10 Prozent, statt vorher 17 Prozent Gebühr berechnet. Noch höher fällt die Ersparnis wie erwähnt bei Artikeln unter 15 US-Dollar Warenwert aus, mit nur noch 5 Prozent Verkäufergebühr können jetzt 12 Prozent gespart werden.
Druck durch Shein und Co.? – Das sagen die Experten
Konkrete Gründe für diese Gebührenreduzierung in nur einer einzelnen Kategorie gab Amazon in seiner Ankündigung nicht an. Auf Nachfragen von Bloomberg äußerte ein Sprecher jedoch: „Wir reduzieren die Empfehlungsgebühren für die Bekleidungskategorie, um eine noch größere Auswahl für die Kunden und wettbewerbsfähige Preise zu fördern und Anreize zu schaffen.“
Das Stichwort scheint dabei die Schaffung von Anreizen zu sein. Denn gerade in der Modekategorie wird der Druck durch chinesische Billigkonzerne wie Shein und Temu immer stärker. So mutmaßt auch Amazon-Experte Moritz Meyer von der Agentur Movesell, dass der Schritt eine Reaktion auf den kommenden Börsengang Sheins sei: „Für Fashion Marken ist aktuell ohnehin keine einfache Zeit auf Online-Marktplätzen. Ob die niedrigeren Provision ausreichen, um dem gänzlich ‚neuen‘ Ansatz von Shein entgegenzuwirken, ist fraglich“, so Meyer in einem Post auf LinkedIn.
Weitere Neuerungen ab 2024
Die beiden Preissenkungen im Bereich Mode sind tatsächlich nicht die einzigen Gebührenänderungen, welche Amazon für das kommende Jahr vorsieht, in einer langen E-Mail an alle US-Seller wurden weitere Neuerungen angekündigt. So wird künftig zwischen einer sogenannten Inbound-Fee (Gebühren für den Versand innerhalb des Amazon-Netzwerks) sowie Outbound-Fee (Versand außerhalb des Amazon-Netzwerks) unterschieden.
Der Versand innerhalb des Netzwerks soll dabei reduziert angeboten werden, um dessen Nutzung zu stärken. Für den Versand in der direkten Produktverpackung gibt es künftig ebenso Rabatte. Die Einlagerung von geringen Lagerbeständen wird dagegen mit höheren Gebühren gestraft, da es dadurch zu verlängerten Lieferzeiten kommen kann. Außerhalb von Hochzeiten wie der Peak-Season wird dafür die Lagergebühr gesenkt.
Sämtliche Änderungen wurden zunächst für den US-Marktplatz angekündigt. Eine Adaption auf weitere Märkte ist aber wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.
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Man konnte Bekleidung (z.B. eine Leggings) für 7,77€ verkaufen, die sich für 1,60€ als Großbrief versenden läßt. Das geht mit der Pflicht zur Nutzung von DHL Retourlabels aber nicht mehr. Denn damit kostet die Rücksendung nicht 1,60€ für einen Großbrief, sondern 7,50€ für eine DHL Retoure Paketschein.
Was sich wirklich ändern muß ist also diese Regelung. Man kann keinem Verkäufer absurde und unnötige 7,50€ Rücksendegebühr en auferlegen, und gleichzeitig hoffen dass er trotzdem Ware günstig in diesem Preissegment verkauft. Das kann nicht funktionieren.
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