Amazon: Chinesische Händler verdrängen Konkurrenz – Marktanteil knackt Rekord

Veröffentlicht: 13.01.2025
imgAktualisierung: 13.01.2025
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 2 Min.
13.01.2025
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Website des Online-Marktplatzes Amazon auf einem Bildschirm
jerafapress / Depositphotos.com
Neue Zahlen aus der Branche sollen Einblicke geben, wie stark der Anteil der Amazon-Händler aus China mittlerweile angestiegen ist.


Dass der Anteil chinesischer Händler auf Amazons Marktplätzen vergleichsweise hoch ist, darf niemanden mehr überraschen. Wie hoch genau ihr Anteil ausfällt, ist wahrscheinlich jedoch nicht jedem klar. Neue Zahlen des Branchenspezialisten MarketplacePulse geben nun zumindest Einblicke in die Entwicklungen auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt.

Im vergangenen Jahr soll auf Amazon.com der Anteil der Seller aus China erstmals eine beachtliche Marke von 50 Prozent geknackt haben, sodass mittlerweile mehr als jeder zweite Anbieter aus dem fernöstlichen Land kommt.

Chinesische Händler sind auch unter Top-Sellern stark

„Amerikanische Verkäufer sind vor fast zwei Jahren unter 50 Prozent gefallen. Chinesische Verkäufer sind jedoch erst vor Kurzem auf über 50 Prozent gestiegen, da der Anteil der Verkäufer in anderen Ländern gering ist“, heißt es in einer entsprechenden Meldung.

Auch unter den Top-Sellern von Amazon.com liege der Anteil der China-Seller mittlerweile bei mehr als 50 Prozent. Auf immerhin 45 Prozent summieren sich die Top-Seller aus den USA. Die restlichen Prozente ergeben sich durch Anbieter aus anderen Ländern, wie etwa aus Großbritannien und Kanada. Die Daten habe MarketplacePulse im Zuge hauseigener Untersuchungen ermittelt.

Kritik an Fokus „Made in China“

Bereits seit fast zehn Jahren steige die Zahl chinesischer Unternehmen auf Amazon.com sowie den weltweiten Plattformen des Konzerns kontinuierlich an, heißt es vonseiten des Analyseunternehmens. Die Entwicklung dieses Trends lasse sich auch anhand einer eigens erstellten Grafik eindrücklich nachverfolgen:

 

Spätestens mit seinem Ende 2024 gestarteten Angebot „Amazon Haul“ hatte Amazon den Fokus auf Seller aus China weiter verstärkt. Der Service bietet einen neuen Bereich, der es Kundinnen und Kunden erleichtern soll, preiswerte Produkte direkt aus China zu bestellen.

Laut eigenen Untersuchungen von MarketplacePulse sind die entsprechenden Seller gänzlich in China ansässig. Kritisiert wird an dieser Stelle, dass es mit „Amazon Haul“ zwar quasi eine eigene Rubrik für Produkte „Made in China“ gebe, aber etwa ein US-Pendant „Made in America“ fehle.

 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 13.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 13.01.2025
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Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expertin für Amazon

KOMMENTARE
2 Kommentare
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Gaby
27.01.2025

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Ja ich bin jetzt auch schon zweimal auf chinesische Ware reingefallen! Habe es nur gemerkt, weil die Lieferung so lange gedauert hat. Die Firmen haben total normale Namen wie z.B. "Luminia" , erst bei der VISA Belastung erschien LUMINIA Hongkong. Ich wollte die Bestellung stornieren, ging nicht, wäre schon auf dem Weg, der Weg hat aber über 1 Woche gedauert! Stühle hatte ich auch bestellt, auch die waren aus China, wollte sie zurücksenden - auf dem Rücksendeetikett war die Länderkennung CN, man kann sich vorstellen, wie teuer das wäre. Aber dieser Verkäufer war sehr kulant, ich kann die Stühle behalten und bekomme eine Gutschrift. Die Stühle als solches sind für große Deutsche nicht brauchbar, sind um einiges niedriger als bei deutschen Normen, es sitzt sich sehr schlecht darauf. Ich werde nun so gut es geht auf Amazon Bestellungen verzichten bzw. nur noch bestellen wenn genau ersichtlich ist, dass es sich um deutsche Händler handelt und eine Rückgabe problemlos innerhalb Deutschlands möglich ist.
Peter
14.01.2025

Antworten

Das ist mir auch schon aufgefallen. Und man hat richtig Probleme auf Amazon Artikel zu finden, die nicht aus China kommen. Preise hin oder her - die Ware ist fast immer Schrott. Aber der Konsument will es so - darum auch der Erfolg vom TEMU. Fairer Wettbewerb ist es dennoch nicht. Denn die ganzen Kontrollen, Auflagen und Abmahnungen interessieren die Chinesischen Händler absolut gar nicht. Da wird lieber der letzte kleine Rest aus dem inländischen Mittelstand noch in den Ruin abgemahnt. Ob TEMU und Amazon Schrott aus Fernost verkaufen ist den Kunden egal. Aber wehe der deutsche Händler will neben den Materialkosten auch noch die Arbeitszeit auf den Preis umlegen...