Hinter den Kulissen von Amazon gab es in den vergangenen Tagen offenbar einige Probleme. Ein Händlerbund-Mitglied berichtete über seine kürzlichen Erfahrungen mit einer Überarbeitung seiner Marktplatz-Angebote: Über ein Partial Update wollte er seine hinterlegten Informationen aktualisieren. Dabei griff er auf ein Flat File zurück. Dieses Dateiformat wird auf Amazons Marktplatz verwendet, um etwa größere Mengen Produktinformationen hochzuladen und anzupassen.
Nach diesem partiellen Update stellte der Händler allerdings fest, dass einige SKUs („Stock Keeping Unit“) aus seinem Lagerbestand verschwunden waren und durch das System gelöscht wurden. Auch sei ihm danach aufgefallen, dass die Nutzung von Flat Files ungewöhnlich viel Zeit, konkret etwa drei bis vier Stunden, in Anspruch nahmen.
Amazon-Support spricht von vielen Betroffenen
Nach der systemseitigen Löschung der SKUs wandte er sich an das Support-Team von Amazon. Dieses habe ihm daraufhin bestätigt, dass von dem Problem zahlreiche Händlerinnen und Händler auf dem Online-Marktplatz betroffen seien. Die technische Abteilung sei bereits informiert worden und arbeite an einer schnellen Lösung, so die Auskunft.
Später habe ihn das Support-Team darüber informiert, dass der Fehler auf ein technisches Problem zurückzuführen war, das man mittlerweile beheben konnte. Betroffene Seller könnten nun weitere Uploads vornehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass SKUs aus dem Lagerbestand gelöscht werden.
Relisting muss selbstständig ausgeführt werden
Aus den Reihen des Support-Teams habe der Seller außerdem erfahren, dass Amazons Technik-Abteilung leider nicht in der Lage war, die Informationen der gelöschten Angebote zu rekonstruieren. Betroffene Marktplatz-Händlerinnen und -Händler seien daher dazu aufgerufen, selbstständig ein Relisting durchzuführen, also jene Angebote erneut dem eigenen Lagerbestand hinzuzufügen, die zuvor im Rahmen des Fehlers durch das System gelöscht wurden.
Aus Unternehmenskreisen war darüber hinaus zu erfahren, dass Amazon die betroffenen Marktplatzpartner nach dem Problem proaktiv kontaktiert und ihnen eine Anleitung zur Verfügung gestellt habe, um ein reibungsfreies Relistung zu gewährleisten.
Wir haben Amazon zum Thema angefragt und werden entsprechende Rückmeldungen ergänzen, wenn diese vorliegen.
Update vom 21.11.2024: Amazon entschuldigt sich für Probleme
Amazon hat sich inzwischen auch zu den Marktplatz-Problemen geäußert. Auf Anfrage kommentierte eine Unternehmenssprecherin: „Wir arbeiten jeden Tag intensiv daran, eine positive Verkaufsumgebung zu schaffen. Es tut uns leid, dass bei einigen Verkaufspartnern bei der Aktualisierung von Angeboten vorübergehend Probleme aufgetreten sind. Dies wurde schnell behoben. Wenn Verkaufspartner Bedenken haben, bitten wir sie, sich an unseren Verkäufersupport zu wenden.“
Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Beitrag nach Veröffentlichung um Hinweise aus Unternehmenskreisen und ein Statement von Amazon ergänzt.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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