Amazon schmeißt 24 Milliarden Produkte raus

Veröffentlicht: 02.06.2025
imgAktualisierung: 02.06.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
02.06.2025
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Desktop zeigt verschiedene Amazon-Listings die per Mausklick auf den Papierkorb gezogen werden.
Erstellt mit ChatGPT
Amazon hat ausgemistet. Um Kosten für AWS-Server einzusparen, entfernte der Marktplatz milliardenfach Listings.


Amazons Cloudsparte AWS gilt als der weltgrößte Cloudanbieter. Und obwohl beide zum gleichen Konzern gehören, muss die E-Commerce-Sparte an AWS massive Zahlungen hinsichtlich des genutzten Datenvolumens abtreten.

Das wollte Andy Jassy ändern und rief vergangenes Jahr das eigentlich geheime Projekt „Bend the Curve“ (zu Deutsch „die Kurve kriegen“) aus. Wie Business Insider nach Einblick in diesbezügliche Dokumente in Erfahrung brachte, sollten dabei fast 24 Milliarden Produktlistings entfernt worden sein, um Daten – und damit Kosten zu sparen.

Diese Produkte wurden gelöscht

Die im Jahr 2024 bestehende Anzahl von 74 Milliarden Produktlistings sollte im Rahmen von „Bend the Curve“ auf nur noch 50 Milliarden reduziert werden. Hierfür wurde eine Deadline bis Ende Dezember 2024 angesetzt. Mit der Bereinigung sollte der „Laden für alles“ jedoch nicht seiner Produktvielfalt beraubt werden.

Stattdessen standen im Fokus der Aktion vorrangig Produkte, welche man praktisch als Karteileichen bezeichnen könnte: Produkte, deren Details seit mehr als zwei Jahren nicht aktualisiert worden, Produkte ohne aktiven Warenbestand oder auch Produkte die den bestehenden Anforderungen an Listings nicht gerecht werden konnten.

Gegenüber Business Insider äußerte ein Unternehmenssprecher ausdrücklich: „Das Ziel ist nicht, die Liste der aktiven Produkte zu reduzieren.“ Folglich brauchen sich Seller keine Sorgen um bestehende Listings zu machen, die vielleicht einfach gerade schlecht performen. 

Drosselung für Neulistings

Neben der Bereinigung jener inaktiver und unbrauchbarer Listings führte Amazon 2024 aber auch eine Drosselungsfunktion für leistungsschwache Sellerkonten ein. Die Funktion soll dem Bericht zufolge rund 12.000 Verkaufskonten getroffen haben, welche große Kataloge mit teils über 100.000 Produkten vorweisen – jedoch nicht einen einzigen Verkauf innerhalb von 12 Monaten vorweisen konnten.

Betroffene Konten wurden hierbei davon abgehalten, weitere neue Listings vorzunehmen. Weitere 3.000 Konten wurden verwarnt, dass ihnen eine Drosselung drohen könnte, wenn keine Verkäufe erfolgen würden.

AWS-Server verursachen Kosten in Milliardenhöhe

Amazon möchte auch weiterhin die Anlaufstelle für alle Notwendigkeiten des Lebens bleiben. Und dank der Aktion kann die E-Commerce-Sparte mächtig sparen.

2024 beliefen sich die Ausgaben für Serverkapazitäten auf 4,5 Milliarden US-Dollar – wobei dank „Bend the Curve“ etwa 22 Millionen US-Dollar gespart werden konnte. Für das laufende Jahr werden weitere Einsparungen von bis zu 36 Millionen US-Dollar erwartet, bei erwarteten Gesamtkosten von 5,7 Milliarden US-Dollar. 

Veröffentlicht: 02.06.2025
img Letzte Aktualisierung: 02.06.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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