Amazon-Chef Jeff Bezos hat selbst Rezensionen auf dem Marktplatz geschrieben – unter anderem über Milch.
Wer bei Amazon einkauft, orientiert sich teils auch an den geschriebenen Produktbewertungen anderer Nutzer – auch wenn der Qualitätsgehalt dieser Rezensionen immer wieder in der Kritik steht, wie Studien zeigen. Manchmal sind die sogenannten Reviews aber auch unterhaltsam – etwa, wenn sie von Promis wie Hollywood-Star Ryan Reynolds stammen. Auch Jeff Bezos, der Chef selbst, im Laufe der Jahre immerhin neun – zum Teil kuriose – Rezensionen verfasst, wie das Portal inc.com jetzt herausfand. Daraus könnte man durchaus einiges über den illustren Milliardär herauslesen.
Amazon-Chef empfiehlt Oscar-Film im Original
Amazon hat die Echtheit des Bezos-Accounts und der geschriebenen Bewertungen bereits bestätigt. Jeff Bezos hat demnach zwischen zwischen 2000 und 2006 über Bücher, ein Fernglas, Milch und Filme seine Meinung abgegeben. Den Oscar-Film „Das Leben ist schön“ mit Roberto Benigni bezeichnet er als „Meisterwerk“ und empfiehlt Nutzern, den Film unbedingt in Italienisch mit Untertiteln anzusehen – um „Benignis erstaunliche Schauspielkunst und Leidenschaft“ zu hören. Trotz kleiner Kritik ist das von ihm beurteilte Canon-Fernglas „ohne Zweifel das beste Fernglas, das ich je benutzt habe“, heißt es.
Jeff Bezos lobt Buch von Amazon-Kritiker
Außerdem rezensierte der Noch-Amazon-CEO Bücher wie „The Proving Ground: The Inside Story of the 1998 Sydney to Hobart Race“ über eine Katastrophe bei einer Segelregatta. Sein Interesse am Segeln spiegelt sich auch aktuell im Bau seiner Super-Yacht wieder. Ein anderes von ihm bewertetes Buch „Projekt Orion: The True Story of the Atomic Spaceship“ handelt von Plänen zu einem Raumschiff, das durch die Explosion von Atombomben angetrieben werden sollte – Bezos’ Faszination fürs Weltall hat mittlerweile in der Gründung seines eigenen Raumfahrt-Unternehmens Blue Origin seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden. „Für diejenigen von uns, die davon träumen, die äußeren Planeten zu besuchen und die Ringe des Saturns aus der Nähe zu sehen, ohne die Vermittlung von Teleskopen, nun, wir *müssen* unbedingt ’Projekt Orion’ lesen“, so seine Empfehlung. Ausdrücklich lobte er 2003 auch das Science-Fiction-Buch „Down and Out in the Magic Kingdom“ des Autors Cory Doctorow – dieser wiederum hat sich erst im Januar dieses Jahres bei Twitter als deutlicher Amazon-Kritiker herausgestellt.
Bezos trinkt Milch seit der Geburt
Besonders kurios und augenzwinkernd ist aber Bezos’ Lobgesang von 2006 auf eine simple Milch, die „Tuscan Dairy Whole Vitamin D Milk“. Sein Urteil: „Ich liebe Milch so sehr, dass ich sie seit dem Tag meiner Geburt trinke. Ich glaube allerdings nicht, dass sie aus der Toskana stammt.“ Zur Erklärung: Der Markenname „Tuscan“ bedeutet „toskanisch“.
Die Nutzer fanden die explizite Meinung des Chefs zu allen Produkten durchaus hilfreich: Alle sechs Rezensionen selbst wurden mit fünf Sternen bewertet.
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