Amazon will sich wohl schon länger ein weiteres Standbein im pharmazeutischen Sektor aufbauen. Jetzt sollen sich diese Pläne wohl konkretisieren, denn der Konzern ist auf der Suche nach einem neuen Manager, der das Unternehmen für dieses Geschäftsfeld zugänglich machen soll.
Die Pharmaindustrie ist besonders in den USA eine sehr lukrative. Auch Amazon will schon länger in diesen Markt einsteigen. Wie es jetzt in einem Bericht auf CNBC heißt, will das Unternehmen nun ernst machen und einen neuen Manager einstellen, der sich besonders mit den strikten Regularien des pharmazeutischen Geschäfts auseinandersetzen soll. Langfristig sollen Experten auf dem Gebiet eingestellt werden, die das Gesundheitsprogramm von Amazon weiter ausbauen.
Erste Versuche in Japan gestartet
Es ist eine Gewohnheit von Amazon, neue Ideen erst einmal außerhalb des amerikanischen Marktes zu testen. So wurde die Drohnenzustellung beispielsweise in Kanada als erstes ausgerollt. Auch die ersten Schritte in der Pharmaindustrie wagt Amazon nicht in den USA, sondern in Japan. Kunden können ab sofort bestimmte Medikamente bestellen, die eine vorherige Konsultation mit einem Apotheker benötigen. Dafür muss vor der Bestellung über Amazon ein Formular mit Symptomen und der medizinischen Vorgeschichte ausgefüllt werden. Dieses wird anschließend von einem Apotheker überprüft. Erst nach dessen Freigabe werden die angeforderten Produkte verschickt.
Welche Regularien für den Verkauf in den USA erfüllt werden müssen und vor allem wie der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten vermieden werden kann, muss Amazon nun ausführlich prüfen. Sollte dies gelingen, steht dem Unternehmen aber ein überaus erfolgreicher Markt zur Verfügung. Schätzungen zufolge wurden 2015 rund 300 Milliarden Dollar für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA ausgegeben.
Rezeptfreie Medikamente bereits über Amazon Prime erhältlich
Erst kürzlich wagte Amazon auch in Deutschland einen Schritt in Richtung Pharmazie. In München können sich Amazon Prime Mitglieder rezeptfreie Apotheken-Artikel, Nahrungsergänzung und Kosmetika innerhalb einer Stunde liefern lassen. Der Versandriese arbeitet dabei mit den lokalen Unternehmen Basic, Kochhaus und der Bienen-Apotheke zusammen.
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