Jeff Bezos ist nicht nur ein Mann großer Träume, sondern auch ein Mann ohne Rast. Angespornt durch immer neue Ideen, strebt er seinen Zielen entgegen. Auch den Mond will er erobern. – Was jedoch klingt, wie ein naiver, nicht umsetzbarer Kindheitstraum, soll mithilfe seiner Milliarden schon bald Realität werden.
„Ich möchte sehen, wie Millionen von Menschen im Weltall leben und arbeiten“, sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos jüngst bei einer Veranstaltung im Luftfahrtmuseum „Museum of Flight“ in Seattle. Dort stand er im Rahmen einer Apollo-Ausstellung Kindern Rede und Antwort und gewährte dabei auch tiefe Einblicke in seine Träume und Ziele.
Bezos plant Siedlung auf dem Mond
Wie GeekWire berichtet, wurde das Interesse für Raumfahrt bereits in jungen Jahren bei Bezos geweckt: Als er fünf Jahre alt war – im Jahr 1969 – sah er, wie der NASA-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Nun, 48 Jahre später, ist er in der Lage, seinem Interesse auch Taten folgen zu lassen. Mit einem Vermögen von über 81 Milliarden Dollar gehört er zu den reichsten Menschen der Welt und kann entsprechend Abermillionen in die technische Umsetzung seiner Pläne pumpen.
„Ich denke, wir sollten eine dauerhafte Siedlung für Menschen auf einem der Pole des Mondes bauen“, sinnierte Jeff Bezos weiter. Die polaren Regionen des Mondes würden sich für eine Besiedlung besonders eignen, da hier einige Krater zu finden sind, in denen Wasserreserven in Form von Eis gespeichert werden. Dieses gelagerte Eis, das vor Sonnenlicht abgeschirmt ist, könne dann in flüssiger Form als Trinkwasser dienen oder in Wasserstoff für Brennstoffzellen bzw. in Sauerstoff für Atemluft umgewandelt werden.
Bezos sieht die Bevölkerung des Mondes quasi als nötigen Schritt, der durch die wachsende globale Bevölkerung und die damit verbundenen Anforderungen im Bereich Energie, Ressourcen und Territorien entsteht.
Technische Innovationen als Grundlage für Raumfahrt
„Es ist Zeit, wieder auf den Mond zu gehen, aber dieses Mal, um zu bleiben“, zitiert GeekWire Jeff Bezos weiter. Dass er solche Mond-Pläne sehr ernst nimmt, hat er bereits in der Vergangenheit immer wieder bestätigt. Neben den erfolgreichen Raketentests durch sein Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin sorgte beispielsweise auch die Ankündigung für Aufsehen, einen Lieferdienst zum Mond etablieren zu wollen.
Die Rakete „New Shepard“ könnte sogar schon im nächsten Jahr damit beginnen, Passagiere in den Weltraum zu befördern. Dies leistet sowohl suborbitale Raumexperimente als auch dem angestrebten Weltraumtourismus Vorschub. „Es gibt eine lange Tradition, dass Tourismus und Unterhaltung neue Innovationen in der Technologie vorantreiben“, erklärt Bezos und verweist unter anderem auf digitale Neuerungen, die durch Videospiele forciert wurden.
Hinter den eigenen Kulissen plant Jeff Bezos für 2020 den Start von Raketen aus der Reihe „New Glenn“. Diese sind ausgestattet mit neu entwickelten BE-4-Raketentriebwerken, in die das Unternehmen große Hoffnungen setzt. Auch in künstlicher Intelligenz sieht der Amazon-Vater große Potenziale: Diese könne zum Beispiel genutzt werden, um Roboter-Sonden weiter zu verbessern, sodass das Sonnensystem und Planetenoberflächen noch effektiver und auch schneller erkundet werden können. Darüber hinaus könne auch der Aufbau von Mond-Siedlungen durch künstliche Intelligenzen gestützt werden.
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