Ein Ehepaar aus den USA hat bereits über 20 Amazon-Pakete von einem anonymen Absender erhalten. Dieser kommt dabei für die Kosten stets selbst auf – will aber anscheinend einfach nur seine eigenen Produkte pushen.
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Geschenke bekommt zweifelsohne jeder gerne. Egal, ob es hierfür einen bestimmten Anlass gibt oder jemand lediglich seiner Zuneigung physisch Ausdruck verleihen will, ohne dass es weihnachtet. In den meisten Fällen funktioniert das auch und der Beschenkte freut sich über ein im besten Fall nützliches Produkt und über die Geste an sich.
Doch es gibt auch Ausnahmen. Dazu gehört ein Ehepaar aus den USA, das in der letzten Zeit ziemlich häufig Geschenke erhalten hat, wie die Washington Post berichtet. Seit Oktober 2017 sollen sich mehr als 20 Pakete in ihrem Briefkasten befunden haben, die bereits bezahlt wurden, sie aber selbst nicht bestellten. Bei wem es sich um den großzügigen Spender handelt, ist unklar, denn nirgendwo ist ein Absender oder ähnliches vermerkt. Eine Gemeinsamkeit haben die Pakete jedoch, denn sie stammen allesamt von Amazon.
Bestellungen werden per Gutschein bezahlt
Kelly und Mike Gallivan, so die Namen der verwirrten Beschenkten, haben hauptsächlich technische Gegenstände erhalten. Dazu zählen unter anderem ein Bluetooth-Lautsprecher, Handy-Ladegeräte und USB-Kabel. Mittlerweile stapeln sich die vermeintlichen Geschenke sogar schon im Haus der Gallivans. Entsprechend meint die Ehefrau: „Zunächst war es irgendwie komisch. Dann irgendwie lustig. Und dann irgendwie gruselig.“ Weiterhin betont sie, die Dinge überhaupt gar nicht im Besitz haben zu wollen. „Einiges davon ist Müll, einiges ziemlich gutes Zeug. Aber wir wollen es einfach nicht haben. Es ist ein unangenehmes Gefühl, weiterhin diese Dinge zu bekommen.“
Die Pakete werden laut den Gallivans von einem weißen Transporter geliefert. Bei der Rücksendeadresse soll es sich wiederum um ein Warenhaus von Amazon in Lexington, Kentucky handeln. Und die Bezahlung wurde allem Anschein nach mit einem Gutschein beziehungsweise einer Geschenkkarte vorgenommen. Genau diese Informationen haben die Gallivans auch mittlerweile Amazon zukommen lassen – bisher jedoch ohne nützliche Rückmeldung. Amazon hat lediglich betont, den Fall zu untersuchen.
Anonyme Käufe sollen Produkte pushen
Die Gallivans sollen nicht die einzigen sein, die aus dem Nichts anonyme Pakete von Amazon erhalten. Die Washington Post schreibt von einigen kanadischen Studentenvereinigungen, denen es ähnlich ergangen ist. Diese haben wiederum beispielsweise iPods und sogar Sexspielzeug erhalten. „Unsere erste Vermutung lautete, dass es sich dabei um einen ausgeklügelten Spaß von einer unserer Partneruniversitäten handelt“, berichtet der Mitarbeiter einer Vereinigung. Ihm nach wäre dieser Spaß aber mittlerweile mit zu hohen Kosten verbunden.
Die Washington Post stellt nach Gesprächen mit Experten die Vermutung auf, dass ein Verkäufer versucht, seine Produkte auf diese Art und Weise nach vorne zu pushen. Demnach soll er mithilfe einer gefälschten E-Mail-Adresse ein Konto bei Amazon eingerichtet haben, damit die Produkte kaufen, sie mit den besagten Gutscheinen bezahlen und an eine beliebige Person oder Familie schicken, woraufhin er nun mithilfe der falschen Anmeldung eine positive Bewertung hinterlassen kann. Das wirkt sich natürlich dann wiederum positiv auf die Sichtbarkeit des Produktes aus.
Einige von den Geschenken verwenden die Gallivans auch. Es wäre ihnen aber lieber, wenn nicht mehr unbestellte Pakete in ihrem Briefkasten landen, denn die größten Sorgen machen sie sich letztendlich um ihre Privatsphäre.
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