Amazon testet in den USA wohl eine neue dominante Form der Werbung für die eigenen Marken.
Das Geschäft mit den stets wachsenden Eigenmarken wird für Amazon immer wichtiger. Jetzt wagt das Unternehmen wohl einen weiteren Vorstoß, um den Absatz anzukurbeln. In den USA testet Amazon auf seiner App eine neue Form der Eigenwerbung, die auf viel Kritik stößt, wie omr berichtet.
Der US-amerikanische Amazon-Experte Izzy Benoliel hatte das neue Prinzip entdeckt und ein Video davon veröffentlicht. Demnach bekommt ein Nutzer, der nach einem bestimmten Produkt sucht und dann die Werbung dafür anklickt, direkt danach auch Werbung für die Eigenmarken Amazons angezeigt – und diese sind meist billiger. Für Händler und Unternehmen, die für die Werbung zahlen, dürfte das ein doppelter Affront sein: Amazon kassiert die Werbegelder, senkt dann aber die Wahrscheinlichkeit, dass das beworbene Produkt gekauft wird. Die Marken zahlen laut Benoliel abhängig von der Klickzahl wohl zwischen 50 Cent und fünf US-Dollar für einen Eintrag in Amazons „Sponsored Products“.
Kritik an Amazon-Test
Unter dem Video bei LinkedIn lassen sich einige Nutzer über die neue Methode Amazons aus und bezeichnen das Vorgehen als „widerwärtig“, „schmutzig“ und „frustrierend“. Das Unternehmen, um dessen Produkte es in dem Video geht, sagt selbst: „So ist Amazon. Wir spielen auf ihrem Spielfeld und müssen einfach akzeptieren, dass sich das immer wieder verändert.“ Von Amazon selbst gibt es bisher noch keine offizielle Stellungnahme zu dem möglichen Test. Ob das Verfahren auch in Deutschland getestet wird, ist unklar.
Diese neue Form der dominanten Platzierung eigener Marken auf dem Amazon-Marktplatz dürfte auch den Konflikt widerspiegeln, wegen dem das deutsche Bundeskartellamt derzeit gegen Amazon vorgeht: Amazon bietet einerseits einen Marktplatz für Händler – tritt aber selbst auch als Konkurrent für diese auf.
Zuletzt startete Amazon in Deutschland unter anderem eigene Marken in den Bereichen Möbel und Tierfutter.
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Was ist eigentlich mit der Mittäterschaft beim Umsatzsteuerbet rug durch ausländische, insbesondere Chinesische Händler, wo amazon genügend Hinweise hatte, nichts unternahm und sich somit der Mittäterschaft schuldig macht.
In einem solchen Falle können 10 Jahre nachgefordert werden und das wäre ein kleiner Ersatz für tausende insolvente Händler, die amazon als Wegbereiter solcher Praktiken zu verantworten hat.
Das wäre eine echte Empfehlung an die europäischen Finanzverwaltun gen - da wird die nicht erfolgte Gewinnbesteueru ng zum Peanuts und amazon hätte mal ein echtes Problem!!
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