Weil sie nicht die hohen, von Amazon vorgegebenen Standards erfüllen können, trennt sich der Online-Händler jetzt von zahlreichen externen Zustellfirmen in den USA.
Amazon gibt sich nur selten mit dem Prädikat „mittelmäßig“ zufrieden. So erwartet der Online-Riese auch von seinen Partnerunternehmen stets ein gewisses Maß an Qualität. Wird dieses nicht erfüllt, kann die Kooperation ganz schnell wieder beendet werden. So ergeht es aktuell einer ganzen Reihe von Zustellfirmen in den USA. Amazon hat jetzt selbst bekannt gegeben, die Zusammenarbeit mit einigen externen Lieferunternehmen aufzugeben. Von diesem Schritt könnten laut Bloomberg ganze 1.300 Jobs bedroht sein.
Arbeitsplatzverlust so gering wie möglich halten
Bear Down Logistics, eine Firma aus Illinois, wird in fünf Bundesstaaten in den USA den Betrieb einstellen und rund 400 Fahrer entlassen müssen. Bei RCX Logistics werden sogar an die 600 Zusteller ihren Job verlieren, nachdem das Unternehmen seinen Vertrag mit Amazon verloren hat. Der Online-Händler selbst hat das Ende der Kooperationen mit verschiedenen Firmen bereits bestätigt und begründet den Schritt mit nicht eingehaltenen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Leistung und Arbeitsbedingungen.
„Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kunden und den Gemeinden, in denen wir tätig sind, um sicherzustellen, dass diese Partner unsere hohen Standards für Dinge wie Sicherheit und Arbeitsbedingungen erfüllen“, heißt es von einer Sprecherin von Amazon in einer E-Mail. „Gelegentlich müssen wir eine Beziehung mit einem Partner beenden, und wenn dies geschieht, sind wir verpflichtet, den betroffenen Mitarbeitern dabei zu helfen, Möglichkeiten bei anderen Zustelldienstpartnern zu finden oder sie über die Tausend verfügbaren Stellen bei Amazon-Zustellstationen und Fulfillment-Zentren zu informieren.“ Amazon betont, man will die Zahl an Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, so gering wie nur möglich halten.
10.000 Dollar für ein eigenes Liefer-StartUp
Amazon ist schon seit einigen Jahren mit Eifer dabei, sich ein eigenständiges Logistik-Netzwerk aufzubauen und sich von den großen Zustellunternehmen unabhängig zu machen. Seit 2018 forciert der Konzern sogar eine regelrechte Gründungswelle von Lieferdiensten und bietet bis zu 10.000 Dollar Startkapital an, sollten sich Privatpersonen dafür entscheiden, ein eigenes Liefer-StartUp zu gründen. Zusätzlich stellt der Online-Händler den Jungunternehmern Ressourcen wie Amazon-gebrandete Lieferfahrzeuge, Uniformen, Benzin und Zugang zu den Liefertechnologien des Unternehmens zur Verfügung. Allerdings kann es mit der Unterstützung wohl sehr schnell vorbei sein, wenn sich nicht an die hohen Standards von Amazon gehalten wird, wie der aktuelle Fall jetzt zeigt.
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Die haben doch ihren America-First-P resi, der wirds schon richten.
Notfalls staucht er Amazon auf Twitter zusammen, droht und pöbelt rum, so what.
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