Obwohl Jeff Bezos eine Milliardenspende im Kampf gegen den Klimawandel angekündigt hat, werden kritische Stimmen laut.
Es ist noch keine Woche her, da kündigte Amazon-Gründer Jeff Bezos ein großes Projekt an: Er wolle einen neuen Fonds namens „Bezos Earth Fund“ auflegen und in diesem Rahmen insgesamt zehn Milliarden Dollar spenden – und zwar mit dem Ziel, die Umweltverschmutzung und den Klimawandel zu bekämpfen. Die Reaktionen auf diese Ankündigung sind allerdings gemischt. Wie die WirtschaftsWoche schreibt, haben sich bereits zahlreiche Amazon-Mitarbeiter kritisch zu dem Projekt geäußert.
Vorwürfe an Amazon: Ölbohrungen und Diesel-Nutzung
Sprachrohr der Kritik ist eine Gruppe von Amazon-Mitarbeitern, die sich offiziell unter dem Titel „Amazon Employees for Climate Justice“ (zu Deutsch: „Amazon-Mitarbeiter für Klima-Gerechtigkeit“) formiert haben. In einem offiziellen Statement reagierten sie auf die Zehn-Milliarden-Dollar-Ankündigung von Bezos:
„Wir applaudieren der Humanität von Jeff Bezos, aber eine Hand kann nicht geben, was die andere wegnimmt. [...] Wann wird Amazon aufhören, Öl- und Gasunternehmen dabei zu helfen, die Erde mit noch mehr Öl- und Gasbohrungen zu verwüsten? [...] Wann wird Amazon die Verantwortung für die Lungen von Kindern in der Nähe seiner Logistikzentren übernehmen, indem man von Diesel- auf vollelektrische Lastwagen umsteigt?“, fragt die Gruppe.
Im weiteren Verlauf des Statements werfen sie dem Amazon-Gründer ganz konkret vor, eine Mitschuld an der Klimakrise zu tragen: „Wird Jeff Bezos uns echte Führung zeigen oder wird er weiterhin an der Beschleunigung der Klimakrise mitschuldig sein, während er angeblich versucht, zu helfen?“
Jeff Bezos: Kritik an Höhe der Spende
Nicht nur die „Amazon Employees for Climate Justice“ haben sich bisher zur Milliardenspende geäußert. Auch innerhalb der Branche, auf Blogs oder in sozialen Netzwerken wurde das Thema in den vergangenen Tagen diskutiert. Dabei kristallisiert sich ein weiterer Kritikpunkt heraus, der immer wieder aufgegriffen wird: Jeff Bezos gilt als reichster Mensch der Welt – mit einem milliardenschwerden Online-Kosmos und Milliarden an Eigenkapital im Rücken. Sein Vermögen wird auf rund 130 Milliarden US-Dollar geschätzt. Zehn Milliarden Dollar sehen dabei viele Kritiker als massiv zu niedrige Investition in die Zukunft der Erde.
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