Amazon ist in aller Munde – und zwar täglich. Besonders beim Kurznachrichtendienst Twitter flattern unentwegt Meldungen ein, in denen sich Nutzer über den Online-Riesen äußern. Meist ist dabei vom überschwänglichen Loblied bis hin zur Kritik alles vertreten. Wir haben uns durch das Amazon-Gezwitscher gewühlt und festgestellt: In den vergangenen Wochen sorgten vor allem die Milliarden-Spende von Jeff Bezos oder besondere Liefer-Erlebnisse für erhitzte Gemüter.
Milliarden-Spende: Gute Tat versus Heuchelei
Amazon-Chef Jeff Bezos hat angekündigt, insgesamt 10 Milliarden US-Dollar in den Umweltschutz zu stecken. Eine horrende Summe! Dennoch hagelte es nicht nur von den hauseigenen Mitarbeitern Kritik, sondern auch von Twitter-Usern. Einige halten die Summe für viel zu gering – schließlich ist Jeff Bezos der reichste Mensch der Welt –, andere sehen Amazon an ganz anderer Stelle in der Pflicht: uns zwar in puncto Steuern.
Wenn Bezos seine Klimapolitik nicht ändert, ist seine 10-Milliarden-Dollar-Spende auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein!#Amazon https://t.co/o1rouaz1DT
— Mwalimu (@nur_1Welt) February 18, 2020
Amazon zerstört die Umwelt durch Verpackungen, weggeworfene Artikel, Lieferung, Rechenzentren, uvm. und erschleicht sich so einen Umsatz von rund 70mill. so gut wie steuerfrei.
— Fabian Schweiger (@realFhurbi) February 19, 2020
Bezos Spende ist reine Syptombekämpfung für die von ihm verursachte Krankheit.
Aus der Kategorie Heuchelei: #Amazon Chef Jeff Bezos will sein Image verbessern und Milliarden für den Klimaschutz "spenden".
— Paul Stich (@paul_stich_) February 19, 2020
Lieber Jeff, hier 1 Vorschlag: Zahl mit deinem Unternehmen einfach deine Steuern, dann wären wir auf deine Heucheleien nicht angewiesen.
Ganz besonders viel Mühe hat sich dabei „quer“, das kritisch-politische Magazin vom BR, gemacht. In einem rund einminütigen Video nahm die Sendung die Milliarden-Spende auf die Schippe:
Wie nobel: Amazon-Chef Jeff Bezos spendet 10 Milliarden Dollar aus seinem Privatvermögen für den Klimaschutz. #BR_quer pic.twitter.com/c1U1BdMVE2
— quer vom BR (@BR_quer) February 21, 2020
Auf der anderen Seite gibt es aber auch jene Nutzer, die die Milliarden-Spende als wichtiges Engagement des Online-Riesen erachten und die Kritik nicht gelten lassen wollen:
Um das klarzustellen: Es ist gut, dass #Amazon-Chef #Bezos viel Geld gegen den #Klimawandel spenden will. Jede Spende hilft. Aber als Chef eines globalen, großkapitalistischen Unternehmens ist er Teil des Problemkerns. Von dieser Verantwortung kann er sich nicht freikaufen.#Klima
— Lena Binsack (@LenaBinsack) February 19, 2020
Ich verstehe die Aufregung nicht. Klar muss Amazon seiner Steuerpflicht nachkommen. Aber diese Spende ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein wichtiges Signal für andere Unternehmer.
— Paul Zeise (@ZeisePaul) February 18, 2020
Wieso wird eine Spende von 10 Mrd. so verurteilt? 10 Mrd. haben oder nicht haben, ganz einfach. Es ist doch egal, ob er dafür wieder 10 Mrd. in einer Zeit X verdient. Er könnte es ja auch lassen, dann wären es 0,00 Mrd. #Amazon
— Der Herr mit C (@HerrmitC) February 18, 2020
Amazons Steuerschlupflöcher
Grundsätzlich geht es auch abseits der Spende immer wieder um das Thema, dass Amazon legale Steuerschlupflöcher ausnutzt, um Geld zu sparen. An diesem Fakt stießen sich auch zahlreiche Twitter-Nutzer:
Es liegt nicht an Amazon selbst ob und wie viel steuern sie Zahlen... Mann sollte vlt die gesetze kritisieren die lückenhaft sind und Grauzonen ermöglichen anstatt die leute dafür zu hassen das sie diese nutzen.
— LeMilan1995 (@LeMilan1995) February 19, 2020
Mein Steuerprof hat mal richtigerweise gesagt, wer die Pflicht hat Steuern zu zahlen hat auch das Recht alle legalen Wege auszunutzen, um diese so gering wie möglich zu halten. Amazon ist nicht dafür verantwortlich, dass Irland Schlupflöcher erlaubt. Da ist der Hebel.
— Dominik (@dkoch86) February 18, 2020
Lieferschwierigkeiten: Wenn Erwachsene Hausarrest bekommen
Doch die Milliarden-Spende und die Steuerpolitik im Hause Amazon sind nicht die einzigen heiß diskutierten Themen. Natürlich passiert es bei der Zustellung von Millionen Amazon-Paketen auch immer mal, dass etwas schief geht. Einzelne Erfahrungsberichte der Nutzer klingen dann aber doch schon kurios:
Übrigens richtig gute Leistung vom Amazon Lieferservice:
— Trøti (@Die_Loo) February 19, 2020
Die haben mein Paket einfach ins Treppenhaus gestellt, den Adressaufkleber abgemacht und in meinen Briefkasten geworfen.
Also stand mein Paket ohne Namen drauf im Treppenhaus eines 22-Parteien-Hauses. 👏🏻
amazon hat mein paket in den briefkasten geworfen laut lieferungsverfolgung;
— hamz (@isaidgerekliyim) February 3, 2020
digga wiepasst ein scheiss hoodie in den briefkasten
Amazon sagt: Paket beim Nachbarn abgegeben, unterschrieben
— WirrWarr p)*・3・(q (@GehirnWirrWarr) February 19, 2020
>geh zu Nachbarn, die wissen nix
>verwirrt
*ne stunde später*
>es klingelt
>Paket war in den Briefkasten der Nachbarn gestopft, statt in meinen
Paketbote: pic.twitter.com/Vn57T47REQ
Auch die späte Zustellung von Bestellungen – die gerade für arbeitende Kunden sehr komfortabel sein soll – stößt Twitter-Nutzern nicht nur auf Gegenliebe:
"Ihr Amazon-Paket kommt heute bis 21Uhr." - alias Hausarrest für Erwachsene.
— Jana (@janaheinrichs_) February 22, 2020
Punktlandung!
Dass es auch anders geht, zeigen hingegen die Berichte anderer Nutzer, die sich über eine minutengenaue Ankündigung ihrer lang ersehnten Sendungen freuen:
ka seit wann amazon das kann, aber ich hab grade ne benachrichtigung bekommen, dass mein paket nur noch einen stop weg ist wtf
— feuerlord (@essecs27) February 14, 2020
Bunt gemischt: Von Amazon-Demenz und Gehirn-Pudding
Scrollt man durch die Tweets der vergangenen Wochen, liest man von zahlreichen vergesslichen Kunden, amazonischen Überraschungen und kuriosen Ideen der Kunden. Hier zeigt sich mal wieder, wie vielfältig die Erfahrungen der Shopper sind. Hier mal eine Auslese:
Amazon-Bestellung getätigt.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) November 18, 2018
Eine Minute später neue E-Mail, ich neugierig: ‚Oh, was kann das sein?‘
Jedes Mal.
Ich habe ja Amazon-Demenz.
— Ersatzpostkatzenkasten 🇩🇪🇪🇺 (@NirbyMerant) February 18, 2020
Ich bestelle etwas und wenn es am nächsten Tag geliefert wird, weiß ich nicht mehr was es ist.
Aber dafür hat man beim Auspacken immer ne Überraschung 😂
Ich habe eine Puddingform in Gehirnform bei Amazon bestellt.
— chefkov (@chefkov) February 19, 2020
Amazon-Boss Bezos will seinen Konzern klimafreundlicher machen. Erster Schritt: seine Lagerarbeiter dürfen ab sofort nur noch einmal im Monat aufs Klo.
— Satireschutzverein (@Satireschutz) February 18, 2020
Meine Frau: ”Alexa, spiele ‘Knights and Fools’ von Feuerbach-Quartett.”#Alexa: “Ich kann das Album ‘Nice and Furz’ von Feuerwehrmann Sam in Deiner Musik-Bibliothek leider nicht finden.”
— Michael Zettl (@MikeAtBSH) February 20, 2020
Die Weltherrschaft der #KI verzögert sich noch ein wenig...
Oscar-Witze über Jeff
Ein weiteres Highlight aus dem Februar war unter anderem die jährliche Oscar-Verleihung. Hier wurden nicht nur die besten Filmemacher, Schauspieler und Streifen gekürt, sondern auch haufenweise Witze über Amazons Gründer vom Stapel gelassen.
Die Moderatoren Steve Martin und Chris Rock witzelten etwa darüber, dass Jeff Bezos selbst nach seiner Scheidung immer noch der reichste Mann der Welt sei oder dass seine Bank nicht mehr gedeckt ist, wenn er einen Scheck ausstellt.
#Oscars: Steve Martin and Chris Rock take a few jabs at Jeff Bezos pic.twitter.com/LXfyE95ZiL
— Variety (@Variety) February 10, 2020
… und zu guter Letzt …
… noch ein bisschen amazonischer Catcontent.
me: buys $30 worth of cat toys on amazon
— seb (@sebsational) February 23, 2020
my cat: pic.twitter.com/HfuQUGj6xL
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