Aktivisten von Greenpeace nehmen Amazons Black-Friday-Woche zum Anlass, um gegen den Online-Riesen zu protestieren.
Amazon hat den Start der diesjährigen Black-Friday-Woche eingeläutet und lockt Schnäppchenjäger mit teils satten Rabatten. Doch was für viele Kunden eine gute Gelegenheit ist, sich mit Weihnachtsgeschenken einzudecken, ist anderen ein Dorn im Auge – Greenpeace zum Beispiel.
Aktivisten der Umweltschutzorganisation haben am Montag, dem 23. November, also pünktlich zum Start der Rabattaktion, vor dem Logistikzentrum in Winsen Stellung bezogen und protestiert. Dabei nutzten sie nach Angaben des NDR eine riesengroße Abbildung, die sie auf die Hallenwand der Logistikimmobilie projizierten und mit deren Hilfe sie ein Lieferkettengesetz fordern.
#stopmoraldistancing - Greenpeace-Aktive fordern heute, zum Start der #Blackweek, von deutschen Unternehmen, die von den Rabattschlachten profitieren, endlich Verantwortung gegenüber Umwelt und Menschen entlang ihrer globalen #Lieferketten zu übernehmen. #umweltschutzliefern pic.twitter.com/84UIWSdkIp
— Greenpeace e.V. (@greenpeace_de) November 23, 2020
Greenpeace fordert, dass Unternehmen haftbar gemacht werden
Im Kern der Forderungen geht es Greenpeace laut eigener Website um den Kampf „gegen zügelloses Wirtschaften, in dessen Auftrag die Umwelt zerstört und Menschenrechte mit Füßen getreten werden“. Demnach würden Millionen Produkte, die Amazon im Rahmen seiner jährlichen Rabattschlacht verkauft, unter unmenschlichen Produktionsbedingungen hergestellt und dabei massive Umweltzerstörung verursachen, wie die Aktivisten Amazon auch in einem kurzen Video vorwerfen, das vor Ort aufgenommen wurde.
Die Organisation fordert daher ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen haftbar macht. Auf der Website heißt es dazu: „Menschenrechtsverstöße und Umweltverbrechen finden vor allem am Anfang von Lieferketten statt und damit in den ausgelagerten Produktionsländern außerhalb Deutschlands. Wer Umweltschutz und Menschenrechte wissentlich für billige Produktionskosten missachtet, muss künftig zur Verantwortung gezogen werden“, erklärt Viola Wohlgemuth, Greenpeace-Expertin für Konsum.
Greenpeace: Vorwürfe an die CDU und Peter Altmaier
Ihre Forderung nach einem Lieferkettengesetz noch in diesem Jahr richten die Greenpeace-Aktivisten dabei gezielt an den Deutschen Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier. Diesem werfen sie vor, ein entsprechendes Gesetz zu blockieren. Das liegt laut NDR an den Befürchtungen des Wirtschaftsrates der CDU, dass solche Richtlinien für Unternehmen eine zu große Belastung darstellen könnten.
Unter dem Überkonsum der #blackweek leiden vor allen Mensch & Umwelt am Anfang der Lieferkette. Statt "moral distancing" braucht es jetzt einen gesetzlichen Rahmen - fordere von @PeterAltmaier & #angelamerkel ein echtes Lieferkettengesetz 👉 https://t.co/22Rje9f9Eq pic.twitter.com/l7Y53mq6y5
— Greenpeace e.V. (@greenpeace_de) November 23, 2020
Kommentar schreiben
Antworten
Ich bin kein Grüner bzw. Greenpeace, aber ich habe noch nie und werde auch garantiert nicht bei AMAZON bestellen.
Aber für viele Sprüchemacher sind Bequemlichkeit und der vermeintlich bessere Peis (was garantiert nicht immer stimmt) das WICHTIGSTE!!
Ihre Antwort schreiben