In der Zeit um Weihnachten und Neujahr war im Hause Amazon einiges los. Wir fassen die Entwicklungen zusammen.

Amazon-Tochter Zoox präsentiert selbstfahrendes Robo-Taxi

Erst im Sommer des letzten Jahres übernahm Amazon das kalifornische Unternehmen Zoox, das sich auf selbstfahrende Fahrzeuge spezialisiert hat. Nun stellte Amazon kürzlich ein futuristisches Robotertaxi vor, das nicht nur vier Personen Platz bieten, sondern diese auch selbstständig durch die Gegend fahren soll. Ungewöhnlich ist auch die Sitzposition der Fahrgäste: Diese sitzen sich gegenüber und können während der Fahrt durch Touchscreens an jedem Sitz Filme empfangen, Musik streamen oder die Klimaanlage einstellen.

Der kompakte Wagen könne eine Geschwindigkeit von maximal 120 km/h erreichen und habe nach Angaben von Golem durch eine Vierradlenkung fahrtechnisch erstaunliche Fähigkeiten: „Das Auto kann sich seitwärts bewegen, U-Turns fast auf der Stelle durchführen und in besonders engen Parklücken halten“, heißt es.

Auch die eigene Umgebung soll das Fahrzeug im Auge behalten können – und zwar mithilfe von Kameras, Radarsensoren und einem sogenannten Lidar-System (light detection and ranging), einer Radar-verwandten Technologie zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung. Diese Technologien seien auf dem Dach befestigt und versetzen das Robo-Taxi in die Lage, Objekte zu erkennen, die bis zu 150 Meter entfernt sind. 

 

 

Amazon darf Marke AWS in China nicht verwenden

Während Amazon seine Cloud-Dienste unter der Marke AWS (Amazon Web Services) in den USA und Europa immer weiter festigt und ausbreitet, musste der Konzern in China eine Niederlage erleiden. Dort darf der Konzern seine Marke und das dazu gehörige AWS-Logo nicht mehr verwenden. Grund: In China ist die Marke AWS bereits vergeben. Sie gehört nach Informationen des WallStreetJournals dem chinesischen Software-Dienstleister ActionSoft Science & Technology Development Co. Das Oberste Volksgericht der Stadt Peking ordnete zudem an, dass Amazon eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet rund 11,8 Millionen US-Dollar zu bezahlen hat. 

Amazon selbst zeigte sich ob dieses Urteils wenig begeistert: „Amazon war das erste Unternehmen, welches das AWS-Logo in China verwendete, um Cloud-Services über viele Jahre hinweg zu verkaufen. Wir sind mit der Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden und haben den Fall beim Obersten Volksgerichtshof angefochten“, wird der Konzern zitiert. Das eigentliche Urteil stammt bereits aus dem Mai 2020, wurde allerdings erst kürzlich veröffentlicht.

Gegenwind für Amazon-Zentrum in Wenden

Im nordrhein-westfälischen Wenden-Gerlingen will Amazon ein neues Verteilzentrum errichten, mit dessen Hilfe Kunden in einem Umkreis von rund 70 Kilometern um das Verteilzentrum beliefert werden sollen. Geplant ist eine fast 10.000 Quadratmeter große Halle mit Parkplätzen. Die entsprechenden Bauarbeiten inklusive des Abrisses eines alten Lagergebäudes sind bereits angelaufen, detailliertere Baupläne wurden jüngst vorgestellt.

Nun regt sich allerdings Widerstand gegen das anvisierte Logistikprojekt. Wie der WDR berichtet, befürchten Anwohner eine massive Belastung des Verkehrs vor Ort: Jede Nacht sollen etwa 27 Lkw Pakete bringen. Rund 60.000 Pakete sollen abgewickelt werden – im Weihnachtsgeschäft war mit massiv höheren Zahlen zu rechnen. „Weil die Zufahrt zum geplanten Standort nur über die Ortsdurchfahrt möglich ist und es keinen direkten Autobahnanschluss gibt, befürchten die Anwohner im Verkehr zu ersticken“, schreibt das Portal. Der Ortsvorsteher Benjamin Hacke gehe von 3.000 zusätzlichen Fahrten durch die Ortschaft aus. Verhindern können entsprechende Bedenken den Bau allerdings nicht.