Eine scheidende Managerin kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Amazon.
Immer wieder gibt es auf allen Ebenen Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Amazon – ob bei den Fahrern, in den Logistikzentren oder auch in der Management-Etage. Jetzt beschwert sich auch Sarah Schnierer, Managerin für die letzte Meile bei Amazon, über den Druck und die im Vergleich dazu mangelnde Bezahlung, wie Bloomberg berichtet. Sie hat das Unternehmen Anfang Januar 2022 verlassen und in ihrer Zeit bei Amazon unter anderem eine interne Gruppe berufstätiger Mütter, die „Momazonians“, gegründet.
In einer Mitteilung an Kollegen und das Senior-Leadership-Team, das sogenannte „S-Team“, macht Sie ihrem Unmut Luft: „Obwohl es ein unglaublich lohnenswerter Arbeitsplatz war, fühlt sich der Druck oft unerbittlich und manchmal unnötig an. Die Mitarbeiter sind ausgebrannt.“
Amazon-Mitarbeiter „dürfen“ E-Mails um Mitternacht beantworten
Die ohnehin harten Bedingungen hätten sich durch die Umstände der Corona-Pandemie noch verschärft. „Ich hatte versucht, ein Veränderer zu sein, und ich sah einige Fortschritte, aber seit der Pandemie wurde es nicht besser, sondern schlimmer. Ich kannte viele Teams, deren Version von Flexibilität darin bestand, anzuerkennen, dass E-Mails erst um Mitternacht beantwortet werden“, klagt Schnierer.
Die Ex-Managerin bemängelt auch bestimmte Personalrichtlinien: So bekämen Eltern in Eltern- oder Krankheitszeit keine Gehaltserhöhungen oder Aktien-Anteile. Letztere sind dabei ein wesentlicher Faktor in Amazons Lohnpolitik. Amazon soll demnach die Gehalts-Obergrenze für bestimmte Angestelltengruppen auf 160.000 US-Dollar festgelegt haben, die Angestellten erhalten zusätzlich so genannte beschränkte Mitarbeiteraktien (Restricted Stock Units), deren Wert vom Aktienkurs abhängt.
Mitarbeiter-Exodus bei Amazon?
Da Amazons Aktienkurs seit Sommer an Wert verloren hat, soll diese Art der Vergütung auch für viele andere verantwortliche Manager weniger attraktiv geworden sein. Vor allem hochqualifizierte Ingenieure und Manager können bei anderen Firmen mehr Geld verdienen. Amazon stehe vor einem großen Exodus, heißt es im Bericht, der weitere abwanderungswillige Mitarbeiter zitiert. Schon im vergangenen Jahr gab es bei Amazon eine Abwanderungswelle von hohen Führungskräften. Amazon spricht von einem generellen Trend in der gesamten Branche, so ein Sprecher.
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Eigentlich gar nichts, bis auf das der maximale Lohn bei Amazon auf 180.000 Euro Brutto im Jahr beschränkt ist und es (war mir neu) offensichtlich Aktienanteile als Lohn gibt.
Der Rest ist undifferenziert und so schwammig und vage formuliert, dass man hier keine verwertbare Info erhält.
Was den Lohn angeht, ist das aber genau richtig. Warum einem Manager 180.000 geben und einem der am Band steht oder pickt dann nur vielleicht 25000?
Finde ich hier also sehr gut. Denn wer zahlt den diese hohen Löhne? Letztlich der Kunde, als die Leute, die bei Amazon leider heutzutage immer noch kaufen.
Also sehe ich diesen Bericht hier als eher etwas positives, was Amazon hier macht.
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