Amazon tue zu wenig gegen den Verkauf und die missbräuchliche Nutzung des Konservierungsmittels Natriumnitrit, das vermehrt für Suizid genutzt wird.
Das Salz Natriumnitrit ist als Konservierungsmittel für Lebensmittel zugelassen, wird aber in erhöhter Dosis in vielen Ländern immer häufiger für Suizid gebraucht. Das an sich legale Mittel ist auch auf Amazons Marktplätzen zu erhalten. Amazon unternehme jedoch zu wenig gegen den möglichen Missbrauch, berichtet heise.de und verweist auf einen Artikel der New York Times.
Politiker bekommen keine Antwort von Amazon
Demnach hatten mehrere US-Abgeordnete Aufklärung über die möglichen Zusammenhänge zwischen den Verkäufen von Natriumnitrit, den damit verbundenen Suiziden und Amazons Maßnahmen gefordert. Die Politiker gehen davon aus, dass ein Großteil des missbräuchlich verwendeten Stoffs über Amazon gekauft wird. Doch Amazon hätte viele kritische Fragen nicht beantwortet, kritisiert US-Abgeordnete Lori Trahan. Außerdem soll Amazon auf dem Marktplatz Produktbewertungen gelöscht haben, die vor den möglichen Gefahren des Mittels warnen.
Im US-Bundesstaat Texas habe eine Frau wegen fahrlässiger Tötung Klage gegen Amazon eingereicht. Ihr 27-jähriger Sohn habe mit auf Amazon erworbenem Natriumnitrit Suizid begangen.
Amazon selbst schiebt die Verantwortung größtenteils auf die Marktplatz-Händler, die das Produkt verkaufen. Amazon stelle seinen Kunden eine große Auswahl an Produkten zur Verfügung, „weil wir darauf vertrauen, dass sie diese Produkte wie vom Hersteller vorgesehen verwenden“, erklärte Brian Huseman, Vice President Public Policy von Amazon.
Ebay und Etsy haben Verkauf von Natriumnitrit verboten
Auch andere Marktplätze wie Ebay und Etsy hatten das Problem. Ebay hat den weltweiten Verkauf des Mittels allerdings seit 2019 verboten, trotzdem gebe es auch dort Anbieter, die die entsprechenden Richtlinien und Filter umgehen. Etsy hat den Verkauf seit November 2020 untersagt.
Hinweis: Wir berichten nur in Ausnahmefällen über Suizide, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben. Wenn Sie selbst depressiv sind, wenn Sie Suizid-Gedanken oder andere Probleme plagen, dann kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge im Internet oder über die kostenlose Hotlines 0800/111 0 111 oder 116 123. Die Deutsche Depressionshilfe ist in der Woche tagsüber unter 0800 / 33 44 533 zu erreichen.
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Dürfen jetzt Baumärkte keine Seile mehr verkaufen, oder Drogeriemärkte keine Rasierklingen?
Es gibt einen Punkt wo Verbote zum Schutz von leib und leben anderer aufhören MUSS, und der ist hier ganz klar erreicht.
Denn dieses Verbot wird wohl kaum zu einem Rückgang der Suizide an sich führen. Wer sich umbringen will tut das auch. Dann kauft er das Zeug entweder woanders oder holt sich eben besagte Rasierklingen im Drogeriemarkt.
Aber Suizide verhindern können wir mit anderen Methoden definitiv besser.
Z.B. mal etwas mehr die Augen offen halten, auf subtile Warnzeichen in seinem Umfeld achten, bessere Lebensbedingung en im Allgemein, häufiger bei Mobbing einschreiten und Courage zeigen, mehr Aufklärung im Bereich Kindesmissbrauc h betreiben und zwar bei den kindern direkt.
Einfach aufhören wegzugucken und nur auf sein eigenes Leben zu achten. Wir sind nicht alleine und es gibt nun mal schwächere die unsere Hilfe brauchen.
Halt einfach die Themen angehen die zum Suizid führen und nicht den Verkauf von den Mitteln zu verbieten die dafür genutzt werden. Das verschriebt das Problem nur, löst es aber nicht.
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