Eine Sammelklage gegen Amazon wurde jüngst abgelehnt. Es ging um die Erstattung von Homeoffice-Kosten.
Durch die Pandemie mussten und durften viele Amazon-Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten. Weil Heimarbeit allerdings nicht nur Vorteile bringt, sondern auch mit gewissen Ausgaben einhergeht, mag dies auch Unzufriedenheit bei einigen Angestellten auslösen. So wie etwa bei David Williams, einem Amazon-Ingenieur aus Kalifornien.
Weil Amazon seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Heimarbeit entstandene Internetkosten nicht ausreichend erstattet haben soll, reichte Williams Klage ein – den Rechtsweg wollte er dabei nicht allein bestreiten, sondern auch im Namen zahlreicher Kollegen, die sich ebenfalls betroffen fühlten. Fast 7.000 Angestellte fanden sich zu einer Sammelklage zusammen, die allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Sie wurde vergangene Woche von einem Bundesrichter in Kalifornien abgelehnt.
Sammelklage: Formalitäten nicht gegeben
Schon die Formalitäten einer Sammelklage sah der Richter im vorliegenden Fall nicht gegeben. Williams habe nach Angaben von Bloomberg nicht ausreichend nachweisen können, „dass die fast 7.000 Angestellten genug Gemeinsamkeiten hatten, um als Gruppe zu klagen“.
Auch, so der Bezirksrichter an dem US-Gericht weiter, habe die Klägerseite laut Reuters nicht ausreichend belegt, dass es im Hause Amazon eine unternehmensweite Politik gebe, nach der den Mitarbeitern die Erstattung für Internet- oder Handykosten verwehrt bliebe. So habe Amazon beispielsweise mehr als 600 der 7.000 Beteiligten der Sammelklage eine Kostenerstattung in Höhe von durchschnittlich 66,49 US-Dollar gewährt. Bei manchen soll die Erstattung gar in vollständiger Höhe erfolgt sein.
Klägerseite will neue Klage einreichen
Trotz der Ablehnung der Sammelklage habe Williams nun die Möglichkeit, später einen neuen Antrag einzureichen. Und dies soll nach Angaben von Williams Anwalt, Salmon Burger, auch geschehen. Dabei sollen 619 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgeschlossen werden, die an der abgelehnten Sammelklage beteiligt waren, um die Erfolgschancen des neuen Antrags zu erhöhen.
Die Anwälte von David Williams sind auf dem Gebiet rund um Homeoffice-Kosten bereits bewandert: In der Vergangenheit seien sie auch an Klagen gegen andere Unternehmen wie etwa IBM Corp oder Oracle Corp beteiligt, die teils beigelegt wurden, wobei die Firmen allerdings Kostenzuschüsse versprachen.
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