Amazon soll Verantwortung für einen tödlichen Unfall mit einem Lieferwagen übernehmen.
In den USA ist es erneut zu einem tödlichen Vorfall mit einem Amazon-Lieferwagen gekommen. Ein 57-jähriger Straßenverkäufer aus Los Angeles, im US-Bundesstaat Kalifornien, wurde im vergangenen Jahr von einem gestohlenen Truck des Konzerns angefahren und getötet.
Die Familie des Verstorbenen hat nun Klage gegen Amazon eingereicht. Ziel sei es, dass Amazon die Verantwortung für eine potenzielle Mitschuld am Tod des Familienmitglieds übernehme.
Vorwurf der Fahrlässigkeit
Im Rahmen der Klage steht der Vorwurf der Fahrlässigkeit gegen Amazon im Raum. Hintergrund ist der Hergang des Vorfalls: Der Unfallverursacher, ein 38-jähriger Mann, stieg in einen unbeaufsichtigten Amazon-Truck und kaperte diesen. Als er losfuhr und die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, erfasste er neben drei Personen auf dem Gehweg auch den Verkäufer, der noch vor Ort seinen Verletzungen erlag.
Der Fahrer des Fahrzeugs wurde nach Angaben von Fox11 Los Angeles bereits zu einer Gefängnisstrafe in Höhe von neun Jahren verurteilt. Die Fahrlässigkeit, die Amazon zur Last gelegt wird, begründe sich demnach in dem Umstand, dass der Liefer-Truck unbeaufsichtigt und darüber hinaus vom Lieferanten unverschlossen stehengelassen wurde.
Zeitdruck als entscheidender Faktor
Amazon selbst habe eine Verantwortung von sich gewiesen und kommentiert, „dass das Firmenlogo zwar auf der Uniform und dem Lastwagen zu sehen sei, der Unfallfahrer [Name von der Redaktion entfernt] aber nie ein Amazon-Mitarbeiter gewesen sei und das Unternehmen daher keine Verantwortung trage“, so der Bericht weiter.
Es ist bereits angeklungen, dass im Zuge des Verfahrens unter anderem auch die strengen Richtlinien und Vorgaben in den Blick gerückt werden, die Amazon seinen Lieferanten macht und durch die Zeit- und Arbeitsdruck erzeugt werden. Immer wieder hatten Fahrer in der Vergangenheit angemahnt, dass strenge Fristen kaum zu schaffen seien. Und auch in der Klage sei von „unangemessenem Druck“ die Rede, wobei Amazon „die Sicherheit zugunsten der Einhaltung von Fristen“ opfere. „Dadurch wird der Gewinn über die Sicherheit gestellt“, heißt es weiter.
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