Die Arbeit im Amazon-Logistikzentrum in Kaiserslautern sei in Teilen „unmenschlich“, so Verdi.
Amazon steht mal wieder im Kreuzfeuer von Verdi. Die Gewerkschaft hat die Arbeitsbedingungen am Standort Kaiserslautern jetzt scharf kritisiert und diese als „unmenschlich“ bezeichnet. „Viele vom Führungspersonal unterdrücken und erniedrigen die Beschäftigten und respektieren sie nicht“, heißt es von Gewerkschaftssprecher Veli Eroglu beim SWR. „Die Beschäftigten sollen wie Roboter funktionieren, mit Computersoftware und Kameras kontrolliert und überwacht das Unternehmen jeden Schritt der Beschäftigten und übt psychischen Druck aus, wenn sie nicht schneller arbeiten können“.
Die Gewerkschaft hat sich bei einem Besuch des Logistikzentrums jetzt selbst ein Bild von der Lage verschafft. Man will die Beschäftigten unterstützen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Dafür wurde auch die neue Kampagne „Wir sind keine Roboter“ ins Leben gerufen, die Amazon zum Umdenken bewegen soll.
Process Guides animieren zum schnelleren Arbeiten
Wie der SWR weiter schreibt, sollen die Angestellten einem ständigen Leistungsdruck ausgesetzt sein. Sogenannte Process Guides sollen die Arbeit der Kollegen beobachten, wer zu langsam Ware eingelagert oder kommissioniert, wird angewiesen, schneller zu arbeiten, heißt es laut Verdi.
Amazon selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen. „Wir kritisieren die getätigte Wortwahl, die jeglicher Grundlage entbehrt und nichts mit der Realität der Arbeitsbedingungen zu tun hat“, so ein Unternehmenssprecher. „Als Unternehmen wollen wir, dass die Kolleginnen und Kollegen gerne bei uns arbeiten und setzen dementsprechend auf einen offenen Dialog mit unseren Beschäftigten. Darüber hinaus ist für uns die Zusammenarbeit mit dem im Juli gewählten Betriebsrat von großer Bedeutung.“
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