In den USA beklagen Bürger verspätete Briefe – offenbar zugunsten von Amazon-Paketen.
Schreiben vom Finanzamt oder den Krankenkassen, Schecks und Kreditkartenabrechnungen – in den USA gibt es offenbar Regionen, in denen Menschen wichtige Briefe derzeit entweder mit Verspätung oder gar nicht erhalten. Betroffen seien dabei vor allem Bewohnerinnen und Bewohner in abgelegenen Gebieten.
Der vermeintliche Grund für die Zustellprobleme soll Amazon sein. Denn während der Online-Riese vor allem etwa in Ballungsräumen die Lieferung von Bestellungen selbst in die Hand nimmt, werden die Sendungen in ländlicheren Regionen häufig durch die US-Post USPS abgewickelt. Und weil die Amazon-Pakete offenbar mit Priorität behandelt werden, bleibe anderes Versandgut liegen.
Massive Belastung für Angestellte
Als konkretes Beispiel wird in einem Bericht der Washington Post, den t3n aufgreift, das US-amerikanische Örtchen Bemidji, im Bundesstaat Minnesota, genannt; wobei von ähnlichen Zuständen auch aus anderen US-Bundesstaaten zu hören sei. Weil Zustellerinnen und Zusteller dort angewiesen wurden, andere Sendungen „zugunsten von Amazon-Paketen zurückzustellen“, käme es zu besagtem Problem verspäteter Briefe.
Die Bevorzugung der Amazon-Sendungen ginge demnach so weit, dass auch Zustellrouten, die bisher in sieben oder acht Stunden bewältigt wurden, aktuell deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Rede ist von zehn oder zwölf Stunden. Nach Aussagen eines Zustellers vor Ort gebe es Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund der Belastung „zusammenbrechen und weinen“.
US-Post widerspricht dem Prio-Bericht
Entgegen der Berichte habe die US-Post USPS verlauten lassen, dass es keine gesonderten Absprachen mit Amazon gebe und Pakete des Online-Riesen – und auch die anderer Kunden – nicht bevorzugt behandelt würden.
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