Sportwagen im „Game of Thrones“-Set, paarungswillige Kühe auf einer Wage und ein gigantisches Spiel „Schiffe versenken“ – das war die fünfte Folge von The Grand Tour.

Clarkson mit einem Kamel

Screenshot © The Grand Tour

Der MX-5 genießt einen grandiosen Ruf: Der kleine Sportflitzer gilt trotz seines doch recht femininen, knuffigen Designs als einer der besten zweisitzigen Sportwagen mit ordentlich Fahrspaß. So auch die Meinung von Richard Hammond, der den MX-5 als besten Sport-Zweisitzer abfeiert. Widerspruch gibt es ausgerechnet von James „Captain Slow“ May, der sich einen Sportflitzer ausgesucht hat, der ohne Schnickschnack wie Türen, Fenster, Klimaanlage oder Elektronik auskommt – ein Wagen, der also vollständig auf Geschwindigkeit ausgelegt ist.

Der Test wird natürlich prompt von Clarkson unterbrochen, der sich uneingeladen mit auf die Reise macht. Natürlich weiß jeder, dass die Beiträge (zumindest größtenteils) gescriptet sind, was vor allem in den Kommentaren zur Kamera auffällt, aber auch nicht weiter stört. Der Unterhaltung tut es zumindest keinen Abbruch, wenn Clarkson in die Kamera nuschelt, dass seine Kollegen zu kritisch gegenüber seinem gewählten Alfa-Remeo sind und sie mit dem Spruch „Und wieso siehst du aus wie ein deutscher Gameshow-Host?“ nachäfft, bevor Richard aus dem Auto heraus fragt: „Wieso trägst du das Jackett von einem deutschen Gameshow-Host?“

Flotter Dreier in Marokko

Ungescriptet und so richtig unterhaltsam wird der Beitrag, als Clarkson eine Waage bauen will, um das Gewicht der drei Autos zu ermitteln. Als Gegengewicht sollen allerhand Tiere herhalten – unter anderem zwei Rinder, die plötzlich einen überaus starken Paarungstrieb verspüren und Richard Hammond in eine prekäre Situation bringen. Den Schockmoment gibt es, als die Waage nach einem unterhaltsamen Missgeschick mit dem Mazda unter dem Gewicht der Tiere, der Crew und des Autos bricht und Richard Hammond ernsthaft zu erschlagen droht.

Am Ende des Beitrags steht ein Rennen durch eine Reihe von berühmten Filmsets an, die Hammond für Überbleibsel einer untergegangenen Zivilisation hält. Das Ägypten-Set von Asterix und Obelix und das Astapor-Set von „Game of Thrones“ boten die Grundlage für eine improvisierte Rennstrecke. Am Ende bleibt aber das Ergebnis, dass man bei aller Unterhaltung keine sinnvollen Erkenntnisse aus dem Test erhalten habe.

 

Wie in alten Zeiten

Währenddessen vertrieben May und Hammond sich die Zeit mit einem ähnlich unterhaltsamen, aber sinnfreien Spiel: in einer Partie „Schiffe versenken“. Nur, dass es anstatt der Schiffe Autos waren, die es zu versenken galt und als Raketen setzen sie den Kleinstwagen G-Wiz ein. Insgesamt fanden sich Wagen auf dem Spielfeld, die bei den Moderatoren bekanntermaßen verhasst sind. Was daraus folgt ist ein unterhaltsames Stück Zerstörung ohne weiteren Sinn – den man in diesem Fall aber auch nicht braucht. Ein Beitrag wie aus den alten Zeiten von Top Gear.

Insgesamt gehört die fünfte Folge von The Grand Tour zu den besseren Episoden der Sendung. Vor allem liegt das daran, dass man in dieser Woche das gigantische Budget, mit dem Amazon die drei Moderatoren versorgt hat, nicht aus dem Monitor triefen sieht. Natürlich werden die zahlreichen Autos, Explosionen und Kräne nicht billig gewesen sein, aber es vermittelt nicht den Eindruck, dass die Moderator wild Geld zum Fenster rausgeschleudert haben, einfach weil sie es können.