Wenige Tage nach dem Aufreger um eine Fußmatte mit der indischen Flagge hat Amazon wieder Ärger in dem Land am Hals. Dieses Mal geht es um Badelatschen, die mit der Friedens-Ikone Mahatma Gandhi bedruckt sind.
Amazon sollte offenbar die Finger von Artikeln für Füße lassen: Erst in der vergangenen Woche hatte das Unternehmen mit einer Fußmatte für reichlich Ärger in Indien gesorgt, da diese mit der indischen Flagge bedruckt war. Nun gibt es schon wieder Kritik aus dem Land: Grund dafür sind dieses Mal Badelatschen, die mit einem Bild von Mahatma Gandhi bedruckt sind. In den sozialen Medien hagelt es laut n-tv.de reichlich Kritik an Amazon.
„Amazon sollte in Indien verboten werden“, fordert demnach etwa ein Nutzer auf Twitter. „Sie haben eine Grenze überschritten.“ Ein anderer fordere, dass das Unternehmen die Latschen mit dem Gesicht von Gandhi zurückrufen müsse. „Respektiert unsere Führer und vermeidet Kontroversen!“, so der Nutzer weiter.
After Indian flag doormat, Amazon now sells Mahatma Gandhi chappal https://t.co/WNJydc2fVn pic.twitter.com/4ji9Ynp7h4
— News18 (@CNNnews18) 15. Januar 2017
Amazon bietet die Badelatschen aber offenbar nicht in Indien. Screenshots, die im Netz die Runde machten und den Ärger auslösten, zeigen das Produkt auf dem US-amerikanischen Marktplatz. Die Latschen scheinen aber bereits von dem Marktplatz genommen worden zu sein. Das indische Außenministerium habe seinen Botschafter in Washington damit beauftragt, Amazon zu kontaktieren, berichtet n-tv.de weiter. Die Händler, die die Plattform nutzen, müssten Rücksicht auf indische Befindlichkeiten und Gefühle nehmen, so das Außenministerium.
Amazon sorgte mit Fußmatte für Ärger
Amazon war kurz zuvor kritisiert worden, da das Unternehmen eine Fußmatte mit Aufdruck der indischen Landesflagge zum Kauf angeboten hatte. Indiens Außenministerin Sushma Swaraj drohte dem Unternehmen daraufhin damit, sämtliche ausländischen Mitarbeiter des Landes verweisen zu wollen. Amazon hat auch dieses Produkt aus seinem Sortiment entfernt (wir berichteten).
Nun lässt sich darüber streiten, ob eine derartige politische Reaktion auf solche Artikel wirklich angemessen sind. Amazon dürfte in jedem Fall alles daran setzen, Indien wieder milde zu stimmen, denn das Land gehört zu einem der größten Wachstumsmärkte, den das Unternehmen für sich erschließen will. So hat Amazon angekündigt, mehrere Milliarden in den Ausbau des indischen Geschäfts pumpen zu wollen und hat erst kürzlich 283 Millionen Euro investiert, um seine Position auf dem Markt zu stärken.
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