Vor dem US-Bundesgericht von Delaware wurde zu Anfang dieser Woche eine umfangreiche Klageschrift von Amazon gegen den finnischen Konzern Nokia eingereicht. Gegenstand der Klage sind dabei mehrere Patentrechtsverletzungen, welche Nokia begangen haben soll. Wie Golem unter Berufung auf die vorliegende Klageschrift berichtet, fordert Amazon neben einer Sperre der genutzten Patente auch einen Schadensersatz in noch unbekannter Höhe.
Hat Nokia von Amazons Arbeit profitiert?
Zwar hat Amazon das Konzept der Cloud-Technologie mitnichten erfunden. Doch muss man neidlos anerkennen, dass sich Amazon Web Services (AWS), seit seiner Gründung 2006, für viele Unternehmen zum designierten Cloud-Anbieter des Vertrauens etablieren konnte. Das Unternehmen verweist im Rahmen der Klageschrift auch darauf, dass es seit 2003 intensiv an der Technologie des digitalen Speichers feilte und bezeichnet sich selbst als Vorreiter der diesbezüglichen Entwicklungen.
Um sich diese Leistungen zu sichern, meldete das Unternehmen zahlreiche Patente für einzelne Konzepte an. Insgesamt zwölf dieser Patente soll Nokia nun widerrechtlich verletzt haben. Dabei geht es neben Netzwerksicherheitsstrukturen auch um Techniken zur Netzwerkskalierung oder der Verwaltung von Datenressourcen.
Amazon wirft Nokia vor, sich erst vor wenigen Jahren praktisch ins gemachte Nest gesetzt zu haben. Der finnische Konzern war früher vor allem für seine Mobilfunkgeräte bekannt. 2014 beendete Nokia den Handel mit diesen und erfand sich daraufhin mehrfach neu, bis sich das Unternehmen im Jahr 2020 schließlich als Software-as-a-Service-Anbieter (SaaS), speziell für Cloud- und Netzwerkdienste, etablierte.
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