Immer häufiger finden sich auf Amazon und anderen Marktplätzen KI-generierte Bücher. Jetzt sorgen KI-generierte Reiseführer auf Amazon für Kritik, wie die Tagesschau berichtete. Als Teil der Reihe „Reiseführer 2025“, unter anderem vom Autor Rapheal Y. Jones, werden die Bücher für rund 20 Euro pro Stück verkauft. Dafür erhalten Kund:innen dann ein Produkt mit Fehlern, Klischees und sinnlosen Texten. 

Weitschweifig und widersprüchlich

Verschiedene Autor:innen, bei denen es sich vermutlich um Pseudonyme handelt, veröffentlichen hier zahlreiche Reiseführer. Unter anderem über Ägypten, Phuket und Rotterdam. Echte Informationen sucht man in den Texten allerdings vergeblich. So wird über Museen berichtet, die noch gar nicht geöffnet sind, oder über die Ankunftshalle am Flughafen: „Bei meinem ersten Besuch in Kairo erinnere ich mich an die anfängliche Überwältigung, als ich die geschäftige Ankunftshalle von Terminal 3 betrat.“

Immer wieder kommt es auch zu sinnlosen Sätzen wie „Wenn Sie die Sphinx jemals auf Foto oder Filmen gesehen haben, werden Sie sie nie live sehen.“ Zudem finden sich in den Büchern so viele Fehler, dass kaum vorstellbar ist, dass hier ein Mensch an der Produktion beteiligt war. 

Ärgerlich, aber nicht illegal

Auf Anfrage sagte Amazon, dass die Nutzung von KI statthaft sei, die Autor:innen allerdings darum gebeten werden, über KI-generierte Inhalte zu informieren.

Illegal sind schlechte Bücher allerdings nicht. „Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten, wirft aber zugleich komplexe Fragen auf – etwa hinsichtlich Qualität, Urheberrecht und Transparenz“, äußerte sich Vera Pollak von Buecher.de gegenüber der Tagesschau. 

Verkauft werden die Bücher über Amazons Dienst „Kindle Direct Publishing“. Autor:innen können hier Skripte einreichen, Amazon bietet diese zum Verkauf an. Gedruckt wird das Werk erst, wenn eine Bestellung eingegangen ist.