Markenrechtsverstöße: Amazon wird von US-Marke American Eagle verklagt

Veröffentlicht: 26.09.2024
imgAktualisierung: 26.09.2024
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
26.09.2024
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Logo des Unternehmens American Eagle Outftitters an einem Gebäude
wolterke / Depositphotos.com
In Anzeigen deutete Amazon an, Produkte der Marke Aerie auf seinem Marktplatz zu handeln. Der Markeninhaber zieht deswegen jetzt vor Gericht


Der Marktplatz von Amazon bietet Marken die Chance auf eine beachtliche Reichweite. Trotzdem entscheiden sich manche Marken explizit dazu, auf diese Option zu verzichten. So zum Beispiel auch der US-amerikanische Bekleidungshersteller American Eagle Outfitters.

Und obwohl man weder deren Produkte, noch jene der Tochtermarken auf Amazon erwerben kann, versprachen Anzeigenplatzierungen, die sowohl auf Google als auch auf der Suchergebnisseite auf Amazon auftauchten, derartiges. Dagegen reichte das Unternehmen jetzt eine Klage vor dem District Court des Southern District of New York ein, wie CNBC berichtet.

Absichtliche Täuschung der Verbraucherschaft

Konkret geht es in der Klage um die beiden Modemarken Aerie und Offline by Aerie, welche durch American Eagle Outfitters (AEO) betrieben werden. Eine Anfrage zum Vertrieb über Amazon habe das Unternehmen bewusst abgelehnt. Umso überraschter war man, als eine Produktsuche bei Google im Rahmen von Anzeigenplatzierungen dennoch versprach, diese auf dem Marktplatz erwerben zu können.

Über diese falschen Anzeigen habe AEO Amazon bereits vor über einem Monat informiert und zunächst außergerichtlich um eine Entfernung gebeten. Statt dieser stattzugeben, sollen die Anzeigen jedoch lediglich abgeändert worden sein. Statt des eigentlichen Markennamen Aerie, war dann die Rede von „Aeries“, „Arie“ oder auch „Aries“.

In der Klageschrift wirft AEO Amazon jetzt eine absichtliche Täuschung von Verbraucher:innen vor. Die falsch geschriebenen Markennamen würden suggerieren, dass echte Produkte zu finden seien. Stattdessen befänden sich auf dem Marktplatz jedoch lediglich Nachahmungen und Plagiate der Marke. 

American Eagle klagt auf Schadensersatz

Vor allem, da Amazon auf die außergerichtlichen Anfragen nicht reagierte, zieht American Eagle jetzt harte Konsequenzen. So fordert das Unternehmen neben der Unterlassung der fortgeführten Markenrechtsverletzungen auch eine einstweilige Verfügung sowie einen finanziellen Schadensersatz.

Obwohl die konkreten Produkte, die eine Ähnlichkeit mit jenen der Marke Aerie aufweisen, von Dritthändlern auf dem Marktplatz verkauft werden, hegt Amazon als Marktplatzbetreiber eine Verantwortung. Amazon selbst betont immer wieder, dass man eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Plagiaten betreibe. Mit dem Authentifizierungsservice „Transparency“ können Marken bereits seit 2019 einen individuellen Produkt-Code vergeben, mittels welchem sich Produkte verifizieren lassen. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 26.09.2024
img Letzte Aktualisierung: 26.09.2024
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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1 Kommentare
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K.I
27.09.2024

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Meinung: Ach wieder einmal macht amazon seine eigenen Rechte. Alle Wesen auf diesem Planet haben anscheinend immer nur nach den Vorgaben von Amazon zu tanzen. Die Strafe für diese Gleichgültigkeit sollte Amazon super empfindlich treffen. Anders ist Amazon nicht begreiflich zu machen das es Pflichten gibt - auch für große Konzerne. Weiteres Beispiel: Amazon ruiniert Kleinunternehmen wegen nachlässiger Rücksendepraktiken- Eine benutzte Windel wurde offenbar ohne Prüfung von Amazon wieder verkauft. Eine negative Rezension zerstörte daraufhin den Erfolg eines kleinen, aufstrebenden Unternehmens. Marke Beau & Belle Littles - der Amazon Verkäufer-Support sagte, dass versehentlich eine benutzte Windel wieder verkauft wurde, erklärte aber, dass die Rezension nicht gelöscht werden könne. Auch eine E-Mail an den damaligen CEO Jeff Bezos brachte keinen Erfolg. Ein Jahr lang versuchten die Barons vergeblich, die Rezension entfernen zu lassen. Jetzt ist er pleite. Amazon sieht Einzelfall ( aber nur Amazon sieht das so!) Ein Amazon-Insider erklärte, dass das Unternehmen nicht genügend Mitarbeiter habe, um jede angefochtene Bewertung zu prüfen. usw usw usw...