Pakete sollen schneller und bequemer zum Kunden kommen. Amazon baut darum sein Lockers-Angebot aus und hat ein System gestartet, das den Aufbau von Paketkästen in Wohnhäusern ermöglichen soll.
Der Start von dem Hub genannten Angebot verlief ohne großes Aufsehen. Dahinter verbirgt sich ein neues Paketkasten-System von Amazon, das in Wohnhäusern mit mehreren Mietsparteien aufgestellt werden kann. So sollen die Bewohner ihre Pakete noch schneller und bequemer in den Händen halten, ohne sie beim Nachbarn oder gar bei einer Postfiliale abholen zu müssen. Der Hub richtet sich direkt an die Vermieter, die die Paketkästen dann in ihren Häusern aufstellen lassen und damit ihren Mietern einen weiteren Mehrwert bieten können.
Amazon hat bei dem Hub sogar alle Selbstliebe über Bord geworfen: Das System ist offen gestaltet. Es können also auch Pakete, die nicht von Amazon und seinen Geschäftspartnern kommen, in dem Paketkasten abgelegt werden. „Sie können jedes Paket von jedem Versender und jedem Händler jederzeit empfangen“, heißt es auch in dem Erklärvideo zu dem neuen Angebot.
Kunden wollen ihren Paketen nicht hinterherrennen
Für die Kunden des Online-Händlers dürfte der Hub ein willkommenes Angebot sein: Es gehört zu den größten Ärgernissen, ein Paket zu verpassen und ihm dann quasi hinterherzurennen, um es schließlich in den Händen zu halten. Wie die Händlerbund-Studie „Unfaire Kundenbewertungen im Online-Handel“ zeigt, bemängelt mehr als die Hälfte der Kunden (55 Prozent) Probleme im Versand bei Online-Händlern.
Die Größe der Paketkästen soll zudem je nach Wohnhaus angepasst werden können. Der schmalste Hub kommt mit einer Breite von rund 1,80 Metern daher und verfügt über 42 Fächer für Pakete. Dieses Grundmodell kann über Module mit einer Breite von je rund 90cm und 23 Fächern erweitert werden. Zudem stehen vier neutrale Farben zur Auswahl, damit sich der Hub „nahtlos“ in das Wohnhaus einfügt. Der Hub ist zudem auch als Version verfügbar, die im Freien aufgestellt werden kann – etwa im Innenhof oder vor einem Wohnhaus.
Der Hub ist eine Weiterentwicklung des Lockers-Angebots, das Amazon schon seit geraumer Zeit weiter ausbaut. Dabei handelt es sich um Paketkästen, die ähnlich wie die DHL-Packstationen an öffentlichen Orten aufgestellt werden und so Kunden den Empfang der Pakete erleichtern sollen. Auch in Deutschland wurden die ersten Amazon Lockers bereits aufgestellt. Mit Lockers und Hub wird Amazon auf der sogenannten letzten Meile, dem letzten Schritt des Versandprozesses, immer präsenter. Dieser Schritt lag bislang in den Händen der Logistiker und damit außerhalb der Kontrolle von Amazon.
Bislang ist der Hub nur in den USA verfügbar. Interessierte Vermieter können sich über ein Formular für den Paketkasten bewerben. Wie teuer das System ist, ist bislang nicht bekannt.
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