Amazon holt mit seiner Software Kinesis jede Menge Daten aus dem überaus beliebten Spiel „Fortnite“ raus – und die Spielehersteller finden so neue Geldquellen.
Als immer mehr Fußballspieler wie zum Beispiel Julian Brandt beim Torjubel komische Tänze vollführten, wurde auch die breite Masse auf das Gaming-Phänomen „Fortnite“ aufmerksam, denn die Posen stammen aus dem Spiel von Epic Games. Was viel weniger Menschen wissen: Auch hier hat Amazon im wahrsten Sinne seine Finger im Spiel, wie auf der Game Developers Conference in San Francisco bekannt wurde. Dort stellte das umtriebige Online-Unternehmen seine Software Kinesis vor, die Daten im Spiel sammelt, aus denen die Entwickler wiederum das Spiel optimieren und so neuen Umsatz generieren. Das berichten The Street und Golem.
So liefert Amazon Daten für Fortnite – und noch mehr Geld
In „Fortnite“ kämpfen die Spieler gegeneinander, allein oder auch als Team. Sie sammeln Waffen und Ausrüstungsgegenstände und können diese auch durch In-Game-Käufe mit echtem Geld erwerben – bestimmte Tänze übrigens auch. Und diese Aufrüstung ist für viele Spieler verlockend: Zwei Drittel der Zocker zahlten laut einer Umfrage im Juni 2018, um in „Fortnite“ Gegenstände zu erwerben. Mit Amazons Software Kinesis können die Spieleentwickler zum Beispiel so genannte Heat Maps erstellen – Orte, an denen besonders viele Spieler sterben, etwa weil es dort viele Waffen zu finden gibt. Kinesis analysiert dabei in Echtzeit immense Datenmengen. Mit diesen Erkenntnissen können die Entwickler das Spielgeschehen daraufhin umbauen, die Lebenszeit der Spieler verlängern und die Zahl der In-Game-Käufe steigern.
Das plant Amazon für die Gaming-Branche
Amazon treibt seine Gaming-Offensive auf mehreren Leveln voran: Neben der Livestreaming-Plattform Twitch arbeitet das Unternehmen gerade an einer eigenen Gaming Cloud. Da die technischen Anforderungen der Spiele immer intensiver werden, könnte die Nutzung von Cloud Computing hier eine entscheidende Rolle spielen – und auch hier ist Amazon mit seiner Sparte AWS weltweit dominierend. Auch Alexa könnte in Zukunft beim Gaming häufiger zu hören sein, bereits jetzt gibt es Spiele wie „Call of Duty“, die per Sprachassistent genutzt werden. „Wir bewegen uns immer mehr in eine Welt, in der wir von Technologie umgeben sind und wir glauben, Voice-Technologie ist ein großer Teil davon“, erklärt Cami Williams, die bei Alexa für die Spieleentwicklung zuständig ist.
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