Volkswagen will mit Amazons Cloud-Sparte seine Werke besser vernetzen und so wieder konkurrenzfähiger werden.
Schon beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos sollen VW-Chef Herbert Diess und Amazon-Chef Jeff Bezos länger gesprochen haben, zuletzt war Diess auch auf Bezos „Mars“-Konferenz und soll dort einen Deal zwischen dem größten europäischen Autohersteller und dem mächtigsten E-Commerce-Unternehmen eingefädelt haben. Laut Süddeutsche Zeitung könnte VW Amazons Cloud-Dienst nutzen, um seine Werke in aller Welt besser zu vernetzen. VW wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Amazons Cloud soll VW-Werke und Lager vernetzen
Volkswagen betreibt weltweit 122 Werke und Lager und produziert dort unter anderem die Marken Audi, Lamborghini, Skoda und Scania. Die Werke sollen bis 2025 um ein Drittel produktiver arbeiten, gab Diess als Ziel vor. Das Problem: Derzeit arbeiten die Werke und Lager alle mit unterschiedlichen Software-Systemen, auch die Kooperation mit den Zulieferern ist technisch nicht standardisiert. So fehlt der Zentrale in Wolfsburg eine aktuelle weltweite Übersicht über Fahrzeugauslieferungen, Montagebänder und Probleme in den jeweiligen Filialen. Das soll durch Amazons Cloud anders werden: Durch die immense Rechen- und Speicherkapazität könnten Anlagen, Zulieferer und Lager vernetzt und besser koordiniert werden.
Das ist auch nötig, denn der Konzern steht unter großem Konkurrenzdruck – und kämpfe sogar ums Überleben, soll Diess gesagt haben. VW startete daher zuletzt auch Kooperationen mit Microsoft und Ford.
Amazons Cloud-Sparte AWS ist der wichtigste Umsatzlieferant für das Unternehmen. Zuletzt wurde darüber spekuliert, ob der Bereich ausgegliedert werden soll. AWS würde dann mit einem Wert von bis zu 600 Milliarden Dollar zu den zehn wertvollsten Konzernen der Welt gehören.
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