Mit kleineren Verteilzentren in den USA will Amazon näher und schneller bei den Kunden in den Großstädten sein.
855.000 Quadratfuß entsprechen etwa der Größe von 15 Football-Feldern – also eigentlich riesengroß. Für ein Amazon-Verteilzentrum ist das in Staten Island, New York aber relativ klein; etwa ein Fünftel kleiner als die meisten anderen Hallen, die über die USA verteilt sind. Die kleineren Verteilzentren könnten die Zustellung in den Großstädten beschleunigen und somit das Modell der Zukunft sein. Das berichtet das Wall Street Journal.
Kleine Hallen leisten schnellere Lieferungen
Baltimore, Dallas, Seattle und zuletzt New York – Amazon baute seine Verteilzentren zuletzt kleiner als sonst und kann somit näher an die Ballungszentren rücken. Insgesamt ist die Zahl der Vermietungen für Großraum-Industrieflächen von über einer Million Quadratfuß um rund ein Viertel zurückgegangen, heißt es von dem Gewerbeimmobilien-Dienstleistungsunternehmen Jones Lang LaSalle. „Sie haben die großen Drehkreuze mit mehr als einer Million Quadratfuß bereits ausgefüllt, jetzt sind die kleineren Verteilzentren dran“, erklärt Gillam Campbell von JLL. „Das ermöglicht es ihnen, diese sehr schnelle Lieferzeit in dicht besiedelten Städten und Ballungsgebieten zu erreichen.“ Und die Lieferzeit ist vor allem für Kunden von Amazon Prime wichtig, von denen es in den USA bereits über 100 Millionen gibt und die einen Großteil der Umsätze bringen.
Darum sind kleine Verteilzentren so effizient
Trotz der geringeren Größe können die kleineren Verteilzentren 50 Prozent mehr Lagerbestände verwalten als die herkömmlichen Lager. Möglich ist dies durch noch mehr Automatisierung: In den kleineren Lagern arbeiten mehr als doppelt so viele Roboter wie Menschen, die in Gängen und Regalen auch weniger Platz brauchen. So können die kleineren Zentren mehr als eine Million Artikel pro Tag bearbeiten und versenden. Außerdem wird ein Teil des Inventars an anderen Standorten vorsortiert, so wird weiterer Platz frei, der ansonsten für den Wareneingang benötigt werden würde. „Robotik und die Minimierung von Eingangsdocks werden die Grundfläche auf etwa 855.000 Quadratfuß reduzieren. Dann baut man einfach vertikal“, sagt Ashley Robinson, eine Sprecherin von Amazon. „Wenn wir ein Gebäude hätten, das eine Million Quadratfuß braucht, wäre es wirklich schwierig, auf Staten Island zu arbeiten, selbst wenn wir das Land finden könnten, und es wäre viel teurer.“
Amazon setzt in New York weiter auf kleine Verteilzentren und will diese auch in der Bronx und Brooklyn bauen.
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