Amazons Tochterfirma Ring startet eine Überwachungsdrohne für den Innenbereich, mit der abwesende Nutzer checken können, ob im trauten Heim alles in Ordnung ist – ein Segen für die Sicherheit oder Einfallstor für die Privatsphäre?
Amazons Tochterfirma Ring bietet Nutzern ein umfassendes Sicherheitssystem für ihr Haus an, dazu gehört unter anderem eine smarte Türklingel mit Kamera. Jetzt hat das Unternehmen seinem Sortiment ein kurioses Gerät hinzugefügt: Eine Mini-Drohne, die den Innenbereich von Haus und Wohnung überfliegen und überwachen soll, wenn der Bewohner nicht da ist.
Das kann Amazons Heim-Drohne
Die Drohne namens „Always Home Cam“ ist etwa 12,7 mal 17,8 Zentimeter groß und verfügt über eine Kamera. Sie soll einer vom Besitzer vorgegebenen Route folgen, aber auch auf Sensoren anderer Amazon-Geräte reagieren können, wenn sie mit der Ring-Alarmanlage verbunden wird. Heißt: Registriert etwa ein zum System gehörender Echo-Lautsprecher ein auffälliges Geräusch wie klirrendes Glas, soll die Mini-Drohne auch zum Ort des Geschehens fliegen können. Der Nutzer sieht dann die Kamerabilder im Livestream via App auf seinem Smartphone. Die Drohne kann dabei bis zu fünf Minuten in der Luft bleiben. „Eine Kamera in jedem Winkel der Wohnung zu installieren, ist unpraktisch“, erklärt Ring-CEO Jamie Siminoff den Vorteil der Indoor-Überwachungsdrohne auf dem Portal TechCrunch. Der kleine Überflieger ist ab 2021 nur in den USA erhältlich und soll 249 US-Dollar kosten.
Datenschutz bei Amazons Überwachungsdrohne
Bei einem durch die Wohnung fliegenden Überwachungssystem dürfte der Datenschutz wohl der wichtigste Faktor für den Nutzer sein. Daher verweist Ring auch unter anderem auf darauf, dass etwa die Kamera physisch blockiert werde, wenn die Drohne in der Ladestation ist. Die Drohne kann auch nur die Wege abfliegen, die ihr vorher vom Nutzer gezeigt wurden. Noch hat die zuständige US-Behörde Federal Communications Commission die Drohne auch nicht genehmigt.
Twitter-Gags: Gefahren bei Amazons neuer Drohne
Nutzer auf Twitter malen allerdings die Amazon-Drohne und mögliche Folgen schon mal in dunklen Farben:
Hui. Eine Indoor-Drohne von Amazon zur Überwachung von Innenräumen.
— IT_F(r)ettchen (@IT_Fettchen) September 26, 2020
Das eröffnet ganz neue Werbemöglichkeiten: "Finden Sie nicht, dass ihr TV ein wenig klein ist?"
"Heute: Heimtrainer um 42% reduziert..."https://t.co/Evz5aNNpn6
Auch die Bestseller-Autorin Sybille Berg befürchtet eher Ungutes:
Die (scherzhafte?) Befürchtung: Der E-Commerce-Gigant könnte eine Art gigantisches auf Künstlicher Intelligenz basierendes Computer-Netz werden und die Menschheit ins Verderben stürzen – wie aus der „Terminator“-Filmreihe bekannt:
Hmm, wenn man das so liest, bekommt man solangsam das Gefühl, dass Amazon sich irgendwie in Richtung Skynet entwickelt. 😬 pic.twitter.com/Rip3mcfx4o
— T1mberwoulf (@T1mberwoulf) September 24, 2020
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Alexa hat schon die ganze Gedanken- und Gefühlswelt auf die Amazon Cloud übertragen und eine komplette Sprachsynthese aller Hausbewohner angelegt. Endlich kann Amazon (alternativ ein Virus) alles Leben auslöschen und eine komplette digitale Welt erstellen - keine Kriege, kein Hunger, keine Krankheiten mehr.
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