Müssen sich Kunden von Amazon Prime auf höhere Kosten einstellen?
Glaubt man den Gerüchten, die aktuell in der Branche die Runde machen, so könnte Amazon in Kürze eine Preiserhöhung für sein Kundenbindungsprogramm Amazon Prime verkünden. Der Zeitpunkt wäre für das Unternehmen nicht der schlechteste, denn die letzte Preiserhöhung liegt bereits vier Jahre zurück: Damals stieg der Preis in den USA für das Prime-Jahresabo von 99 Dollar auf 119 US-Dollar. In Deutschland fand die letzte Preissteigerung Anfang 2017 statt, als die Kosten von 49,- auf 69,- Euro stiegen.
Einige Experten vermuten, dass Amazon die anstehende Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen, das heißt des Weihnachtsquartals inklusive der Zahlen für das Gesamtjahr 2021, nutzen könnte, um neue Preise der Mitgliedschaft anzukündigen.
Amazon muss steigende Kosten verzeichnen
„Amazon musste höhere Löhne und Antrittsprämien zahlen, um angesichts des Arbeitskräftemangels Mitarbeiter zu gewinnen. Das Unternehmen musste mehr für den Versand ausgeben [...]. Selbst Stahl für Bauprojekte kostete mehr“, beschreibt Reuters die Lage und die grundsätzlich gestiegenen Kosten für den Konzern.
Ein Analyst der Investmentbanking-Beratungsfirma Evercore ISI verwies zudem auf eine komplexe Entwicklung, bei der beispielsweise nicht nur der Kraftstoff, sondern auch der Lkw-Transport allgemein sowie die Waren teurer geworden seien. Viele Kunden würden den Einschätzungen zufolge aber eine Preissteigerung mitmachen, um von einer schnellen Lieferung ihrer Bestellungen profitieren zu können.
Der Wert der Prime-Kunden übersteigt die Abo-Gebühren
Im vergangenen Herbst hatte Amazons Finanzvorstand Brian Olsavsky explizit in Aussicht gestellt, keine Preiserhöhung vornehmen zu wollen. Allerdings werde das Thema immer wieder geprüft. Gerade mit Blick auf die Herausforderungen bei der Lieferung äußerten sich Brancheninsider kritisch darüber, ob eine Erhöhung der Amazon-Prime-Preise gerechtfertigt sei.
Grundsätzlich müsse Amazon abwägen, ob höhere Prime-Preise tatsächlich zu höheren Einnahmen führen: „Würden zusätzliche Abonnementeinnahmen die Ausgaben derjenigen, die kündigen, aufwiegen?“ – eine Frage, die etwa auch der ehemalige Amazon-Manager Scott Jacobson in den Raum geworfen habe.
Denn der Vorteil von vielen Prime-Kunden bestehe für Amazon nicht nur in den entsprechenden Abo-Einnahmen, sondern im Verhalten der Prime-Kunden: Auswertungen hätten in der Vergangenheit bereits belegt, dass Prime-Kunden häufiger bei Amazon bestellen und auch höhere Warenkorbwerte aufweisen. Ein Fakt, der in eine potenzielle Anhebung der Abo-Preise definitiv mit einkalkuliert werden müsste.
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Stellt sich dann die Frage, ob die PRIME-Gebühren noch den Amazon Marketplace-Ric htlinie zur angemessenen Preisgestaltung entsprechen. Gegebenenfalls sollte dieser Artikel wegen Hochpreisfehler auf Inaktiv gestellt werden.
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