Amazon macht es Autoren möglich, ihre Bücher und Texte selbstständig zu verlegen. Dieses Konzept des sogenannten Selfpublishing ist eine Errungenschaft der Digitalisierung. Mit ihrer Hilfe kann praktisch jeder Mensch seine literarischen Schöpfungen unter die Leute bringen. Den Konkurrenzkampf, der dabei entsteht, heizt Amazon durch einen hoch dotierten Wettbewerb nun noch weiter an.
(Bildquelle Kindle 3: Zhao ! via Flickr, Zuschnitt, bestimmte Rechte vorbehalten)
Die E-Book-Sparte von Amazon ist eine Goldgrube für das Unternehmen. Die hauseigenen E-Book-Geräte aus der Kindle-Familie verkaufen sich bereits in der (noch nicht ganz) zigsten Version und durch die enge Bindung der Kunden können auch künftige Verkäufe von Kindle-Büchern gesichert werden.
E-Books: Amazon veranstaltet den Kindle Storyteller-Wettbewerb
Doch nicht nur Endkunden, Leseratten und Schmökerer profitieren vom Kindle-Service. Auch Schriftstellern, Autoren, Journalisten, Wissenschaftlern und sonstige Schreiberlingen widmet sich Amazon und gibt ihnen die Möglichkeit, eigene Werke zeitnah und einfach zu veröffentlichen. Die potenzielle Leserschaft ist enorm, die mögliche Reichweite schier gigantisch. Gleichwohl ist natürlich auch die Konkurrenz nicht gerade als „klein“ zu bezeichnen“ – schließlich kann sich JEDER zum Autor machen.
Und diesen Konkurrenzkampf schürt Amazon weiter und treibt damit auch die eigene Kindle-Sparte weiter voran. Denn der Konzern hat aktuell einen Wettbewerb ausgerufen, der nicht nur mit Ruhm und Ansehen lockt, sondern auch mit einem durchaus ordentlichen Geldpreis: 10.000 Euro winken dem Autoren, der am Ende „Kindle Storyteller“, den Deutschen Self Publishing Award, für sich gewinnen kann. Doch die 10.000 Euro sind noch nicht alles. Zu diesem Bar-Gewinn gesellt sich ein Marketing-Paket in Höhe von 20.000 Euro.
Wie das Ganze funktioniert, erklärt Amazon kurz und knapp in ein paar Anstrichen: Buch schreiben, anmelden, hochladen, fertig.
Beim Kindle Storytelling Wettbewerb wird Exklusivität groß geschrieben
Von heute, also dem 1. Juli bis zum 15. September 2015 haben Autoren und potenzielle Gewinner Zeit, ihre Werke (mit mindestens 45.000 Wörtern / etwa 180 Seiten) auf dem Amazon Selfpublishing-Portal KDP hochzuladen. Doch aufgepasst: Das Buch darf dort vorher noch nicht veröffentlicht worden sein. Außerdem müssen es exklusive Werke sein, die auch bei keinem anderen Verlag vorgelegt wurden bzw. publiziert worden sind. Kurz gesagt: Der Wettbewerbsteilnehmer muss das alleinige Urheberrecht für sich verbuchen können.
Die Exklusivität für Amazon besteht umfänglich für das Sieger-Buch. Bei Werken, die nicht gewinnen, kann die enge Bindung an Amazon später gelockert werden, sodass sie nach Ablauf einer gewissen Frist auch für andere Kanälen verfügbar sind.
Wer gewinnt? – Entscheidet eine prominente Jury
Welches Buch am Ende tatsächlich das Siegertreppchen erklimmen kann, wird in einer ersten Runde „auf der Grundlage seiner Beliebtheit bei Kunden (wie beispielsweise Verkäufe oder Bewertungen) bewertet und es werden fünf Finalisten (jeder ein "Finalist") ausgewählt“. Schon literaturcafe.de verweist darauf, dass „zwischen den Selfpublishern ein erbittertes Hauen und Stechen stattfinden wird. Schon immer sind einige Schreiberlinge sehr findig, was das Erbetteln von Bewertungen und andere todsichere Tricks angeht, um einen Titel nach vorn zu bringen.“ – Daher müsste in der Anfangsrunde darauf geachtet werden, dass Manipulationen und Tricks minimiert bzw. ausgeschlossen werden.
Danach wird es natürlich noch eine Endrunde geben: „Vom 26. September 2015 bis 15. Oktober 2015 wird das Buch jedes Finalisten von unserer Jury anhand der folgenden Kriterien bewertet: (a) Originalität des Inhalts, (b) Kreativität des Inhalts und (c) Qualität des Schreibens (zusammen die "Bewertungskriterien")“, schreibt Amazon.
Die Jury selbst besteht aus sieben brancheninternen Persönlichkeiten: Das prominenteste Mitglied dabei dürfte wohl Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki sein. Außerdem vertreten sind Redakteure, Journalisten, Mitglieder des Autorenverbandes, Selfpublisher und auch ein Mitglied aus dem Team von Amazon.
Amazon Publishing Wettbewerb: Auf die Plätze! Fertig! Lasst die Tastaturen glühen!
Im Übrigen gibt es keine Begrenzung, wie viele Bücher man als Autor einreichen darf. Wer nicht „auf Länge“ schreibt und sich eher auf kürzere Geschichten spezialisiert hat, könnte also durchaus das ein oder andere Werk einreichen. Schließlich sind es noch 76 Tage. – Wer vergisst, wieviel Zeit noch bleibt, für den hat Amazon einen Countdown auf der entsprechenden Kindle Storyteller-Seite eingerichtet.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben