Das Online-Rollenspiel „Lost Ark“ ist aus dem Stand ein Hit geworden. Das Videospiel ist das zweitmeistgespielte Spiel bei Steam, wurde mit einem Twitch-Event eingeläutet, das Zehntausende sahen und verspricht eine längere Halbwertszeit als „New World“. Allerdings hat auch das neue von Amazon nicht selbst produzierte, aber veröffentlichte Spiel mit technischen Problemen zu kämpfen.
Kann es Amazon also doch in der Videospiel-Branche? Nach der Veröffentlichung von „New World“ musste man an der Videospiel-Expertise des E-Commerce-Riesen zweifeln, doch nun leistet Amazon offenbar Wiedergutmachung: Vor einigen Tagen ist „Lost Ark“ gestartet, ein neues Online-Rollenspiel (MMORPG: Massive Multiplayer Online Role-Playing Game), das zwar nicht von den Amazon Game Studios produziert wurde, für das Amazon aber als Publisher verantwortlich ist. Und der Start lief bedeutend besser als noch vor einigen Monaten bei „New World“.
„Lost Ark“ schaffte es schon vor Release auf Platz Fünf der derzeit meistgespielten Steam-Spiele, nach dem Release stiegen die Spielerzahlen gar auf über 1,3 Millionen – damit ist „Lost Ark“ der zweitmeistgespielte Titel auf Steam. Anders als bei „New World“ – das laut SteamDB mittlerweile nur noch etwa 30.000 Spieler begeistert – ist ein Einbrechen der Zahlen, zumindest kurzfristig, nicht zu erwarten. Denn „Lost Ark“ ist nicht neu: In Südkorea läuft das Spiel bereits seit 2019 und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Twitch-Event mit Top-Streamern lockt die Fans
Auch das Marketing für den Titel scheint Amazon geglückt zu sein. Für den Europa-Launch hatte Amazon in Zusammenarbeit mit Jung von Matt Sports ein Turnier mit Gaming-Influencern bei Twitch ausgerufen, das als Duell zwischen Deutschland und Frankreich – der europäischen Kernmärkte – konzipiert war. Acht bekannte Streamer traten dabei gegeneinander an. Den französischen Influencern stellten sich auf deutscher Seite mit PietSmiet, Sissor und aSmoogl drei der bekanntesten Streamer des Landes entgegen, die das Event auf ihren Kanälen streamten.
Das kam bei den Fans an: Teilweise schauten knapp 80.000 Videospiel-Enthusiasten zu. „Die Ausrichtung eines solch komplexen Events war eine echte Herausforderung mit allen nur denkbaren Disziplinen – von Influencer Marketing und Games Campaigning bis hin zu On-Air-Design. Daher sind wir umso stolzer, dass ‚Battle of the Islands‘ ein so großer Erfolg geworden ist und so viele Gamer:innen erreicht hat“, so Carl Kuhn, Head of E-Sports Jung von Matt Sports, laut W&V.
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Volle Server auch bei „Lost Ark“
Aber auch „Lost Ark“ – das auch in der Fachpresse weitaus wohlwollender aufgenommen wird als „New World“ – hatte mit den üblichen Startproblemen eines XXL-Launchs zu kämpfen. Gamestar berichtet in einem laufend aktualisierten Ticker etwa von teils langen Warteschlangen, überlasteten Servern und Fehlermeldungen. Erst nach Release stellte Amazon nach und nach zusätzliche Server online, um die Spielermassen aufzufangen. Ein hoher Spieleransturm gehört bei neu gestarteten MMOs dazu, Fans und Fachleute hätten sich von einem Schwergewicht wie Amazon – vor allem nach dem verpatzten „New World“-Start – aber eine bessere Vorbereitung gewünscht.
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